Dionysos-Mosaik aus der Römerzeit nach Restaurierung wieder zu besichtigen

Neue alte Strahlkraft

Das Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen-Museum der Stadt Köln ist nach erfolgreichen Restaurierungsarbeiten für Besucher wieder uneingeschränkt zugänglich. Deutschen und italienischen Experten sei es gelungen, die alte Farbigkeit und Strahlkraft des historisch wertvollen Bodenkunstwerks wieder herzustellen, teilte Museumsdirektor Hansgerd Hellenkemper am Samstag mit. Das Mosaik aus der Zeit des römischen Köln hatte am 18. Januar 2007 durch den Orkan Kyrill schwere Schäden davongetragen.

 (DR)

Damals hatten Holzbohlen und Sperrholzplatten den fast 2000 Jahre alten Bodenbelag zerkratzt und zerschürft. Jeder der rund 1,5 Millionen Steine des 70 Quadratmeter großen Mosaiks musste in mühevoller und monatelanger Kleinarbeit überprüft werden. An den Ausbesserungsarbeiten waren Restauratoren und Diplomanden der Fachhochschule Erfurt und des Institutes zur Restaurierung von Mosaiken und Wandmalereien, des «Istituto Superiore per la Conservazione ed il Restauro» des italienischen Ministeriums für Kulturgüter, beteiligt.

Das Dionysos-Mosaik hatte ein reicher Römer in Köln um 220-230 nach Christus im Speisesaal anlegen lassen. Das Grundstück, auf dem seine Villa mit 20 Zimmern stand, war nach Schätzungen eines der teuersten in der damaligen Zeit. Vermutlich im Dezember des Jahres 355 nach Christus brannte das Haus beim Sturm der Franken auf das römische Köln nieder. Eines der 32 Bildmotive des Mosaiks zeigt den betrunkenen und von einem Satyr gestützten Weingott Dionysos - daher der Name «Dionysos-Mosaik». Das Bodenkunstwerk war 1941 bei Bauarbeiten für einen Luftschutzbunker neben dem Kölner Dom gefunden worden.

Um den kostbaren Fund herum wurde später das Römisch-Germanische Museum erbaut, das somit auf den Mauern der römischen Stadtvilla entstand. In der nachrömischen Zeit wurde nur noch einmal auf dem Dionysos-Mosaik gespeist: Während des Weltwirtschaftsgipfels 1999 in Köln kamen die führenden Regierungschefs der Welt hier zu einem festlichen Essen zusammen.