Die "Kulturstiftung" soll den Erhalt des Kölner Doms sichern

Griff nach den Sternen

Fast drei Jahre ist es her, dass Dompropst Norbert Feldhoff der Öffentlichkeit diese Idee vorstellte: "11.000 Sterne für den Kölner Dom". Die ursprünglich geplante Zusammenarbeit mit der Stadt kam nicht zustande. Nun wird das Spendenprojekt zum Erhalt des Weltkulturerbes doch möglich.

 (DR)

Die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken überreichte am Montag (10.10.2011) die Anerkennungsurkunde in der Domstadt an Dompropst Norbert Feldhoff. Zweck der Stiftung sind der Unterhalt der Kathedrale und die damit verbundene Förderung von Kunst und Kultur, wie es hieß. Dazu gehören der Erwerb oder Rückerwerb von Kunstwerken und die Dommusik. Liturgie und Seelsorge würden durch die Stiftung nicht gefördert.



Den Vorstandsvorsitz der Kulturstiftung übernimmt die WDR-Intendantin und ARD-Vorsitzende Monika Piel. "Mitzuwirken, dieses Weltkulturerbe für die nachfolgenden Generationen zu erhalten, ist mir Freude und Ehre", sagte sie. Weiter arbeitet neben Feldhoff der Chef der Kölner Kreissparkasse, Alexander Wüerst, im Vorstand mit.



"11.000 Sterne für den Kölner Dom"

Der Dompropst betonte, dass für Unterhalt und Betrieb der Kathedrale täglich 33.000 Euro und damit jährlich rund 12 Millionen Euro benötigt würden. Dabei sei die Finanzierung von Seelsorge und Liturgie noch nicht eingerechnet. Zu 40 Prozent müssten die Kosten vom Domkapitel getragen werden. 20 Prozent schieße der Zentral-Dombauverein (ZDV) zu, dessen Gelder ausschließlich zur Bauunterhaltung genutzt würden. 16 Prozent steuerten das Erzbistum Köln, 14 Prozent das Spiel 77 und 9 Prozent das Land Nordrhein-Westfalen und Stadt Köln bei.



Erstes Projekt der Kulturstiftung ist laut Feldhoff die Aktion "11.000 Sterne für den Kölner Dom". Gegen eine Zuwendung ab 5.000 Euro werde ein kleiner Granitstern mit dem Namen des Spenders auf dem Boden vor dem Nordportal des Domes installiert. Für Spenden ab 55.000 Euro gebe es einen großen Stern. Insgesamt könne auf diese Weise auf dem Areal ein "Sternenteppich" mit bis zu 1.800 Exemplaren entstehen. Eine Ausdehnung der Aktion zum Westportal des Domes sei nicht ausgeschlossen. Ursprünglich war geplant, die Sterne auf dem Roncalliplatz an der Südseite des Doms zu platzieren. Doch zu der dafür notwendigen Zusammenarbeit mit der Stadt sei es nicht gekommen, so Feldhoff.



Eine der bedeutendsten Kirchen der Welt

Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt. Er zieht pro Jahr rund sechs Millionen Menschen an und ist damit die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Der Grundstein für den gotischen Neubau an der Stelle von Vorgängerkirchen wurde 1248 gelegt, der Chor 1322 eingeweiht. Mittelschiff, Querhäuser und Seitenschiffe entstanden bis 1560. Dann stoppte der Baubetrieb für fast 300 Jahre. Erst 1842 wurde der Grundstein zum Weiterbau gelegt.  Der Dom wurde zu einem Symbol der deutschen Nationalbewegung. 1880 kam der Schlussstein auf die südliche Turmspitze.



Das Gotteshaus beherbergt die Reliquien der Heiligen Drei Könige, die Erzbischof Rainald von Dassel 1164 nach Köln brachte.  Erheblichen Schaden nahm das Bauwerk durch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg und durch Umwelteinflüsse. Derzeit arbeiten ständig etwa 90 Handwerker an dem Gotteshaus.