Die Ergebnisse der rheinischen Landessynode

Klimaschutz, Seelsorge und Finanzen

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat am letzten Tag ihrer Tagungswoche den Haushalt verabschiedet und eine Reihe von Beschlüssen zu kirchlichen und politischen Themen gefasst. Die wichtigsten Ergebnisse.

Landessynode unter Corona-Bedingungen / © Hans-Jürgen Bauer (epd)
Landessynode unter Corona-Bedingungen / © Hans-Jürgen Bauer ( epd )

- SEELSORGE: Um die Seelsorge als kirchliche Kernaufgabe auch künftig gewährleisten zu können, sollen verstärkt Ehrenamtliche für diese Aufgabe gewonnen, ausgebildet und begleitet werden. Digitale Formate sollen ausgebaut und Zukunftsmodelle entwickelt werden.

- KLIMASCHUTZ: Die Landeskirche will bis 2035 klimaneutral werden. Unter anderem sollen Heizungsanlagen optimiert und Strom nur noch aus zertifizierten regenerativen Quellen bezogen werden. Bis 2027 müssen alle Gemeinden, Kirchenkreise und die Landeskirche prüfen, welche Gebäude sie künftig noch benötigen, und diese bis 2035 treibhausgasneutral machen.

- FLÜCHTLINGE: Die Landessynode fordert eine Kehrtwende in der europäischen Flüchtlingspolitik, die moralisch versagt habe. Nötig seien legale und sichere Zugangswege für Geflüchtete sowie Resettlement- und Aufnahmeprogramme. Völkerrechtswidrige Zurückweisungen an den EU-Grenzen müssten sofort beendet werden. Den Menschen in Afghanistan müsse humanitär geholfen werden.

- FINANZEN: Die rheinische Kirche wird in diesem Jahr mit einem Etat von 532 Millionen Euro wirtschaften, rund zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Der Gesamthaushalt für 2022 weist einen Überschuss von knapp 3,7 Millionen Euro aus. Die Kirchensteuereinnahmen steigen vermutlich um zwei Prozent auf 719 Millionen Euro.

- REFORMEN: Als Reaktion auf anhaltenden Mitgliederschwund und gesellschaftlichen Bedeutungsverlust wird ein grundlegender Wandel der Kirche diskutiert. Ein Impulspapier der Kirchenleitung enthält zahlreiche Vorschläge und Modellprojekte. In die handlungsorientierte Debatte über mehr Mitgliederorientierung und digitale Kommunikation oder Entlastung von Verwaltungsaufgaben sollen unter anderem Stimmen der evangelischen Jugend einfließen.

- WAHLEN: Die promovierte Theologin Wibke Janssen (56) aus Bonn, Leiterin des Theologischen Ausschusses, wird neue Oberkirchenrätin und Leiterin der Abteilung Theologie und Ökumene im Düsseldorfer Landeskirchenamt. Sie tritt zum 1. September die Nachfolge von Barbara Rudolph (64) an, die aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand geht.

Quelle:
epd