Diakonie-Chef Lilie beim Grünen Landesparteitag in Münster

"Religionen nicht unterschätzen"

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat zu einer "Kultur des friedlichen Nebeneinanders, Rücksichtnahme und Respekt" aufgerufen. Dafür müssten die Ressourcen gleich verteilt seien, erklärte Lilie. Dies sei derzeit nicht der Fall.

Diakonie-Präsident Lilie / © Norbert Neetz (epd)
Diakonie-Präsident Lilie / © Norbert Neetz ( epd )

"Wer sozialen Zusammenhalt und gesellschaftlichen Frieden will, der muss aber über gleichberechtigte Teilhabe sprechen", so Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Er sprach beim Parteitag der Grünen am Samstag in Münster.

Derzeit werde jedoch die Bindekraft von gemeinsamen Werten überschätzt und quasi als Zauberformel dargestellt. Zugleich würdigte der Diakonie-Präsident in diesem Zusammenhang die Rolle der Religionsgemeinschaften: "Unterschätzen Sie nicht den Beitrag zivilisierter Religionen zu Zusammenhalt und Vielfalt", rief er den Delegierten zu.

Weiter betonte Lilie, in der ungleichen Verteilung liege "der eigentliche Sprengstoff für den sozialen Zusammenhalt - nicht in der Einwanderung". Mit Blick auf einen wachsenden Rechtsextremismus sagte er, es sei Fakt, dass in Deutschland ganze Regionen abgehängt seien.

Lilie: Überdurchschnittlich hohe Gehälter bei der Diakonie

Pflegekräfte bei den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden verdienen laut Lilie überdurchschnittlich gut. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas "sind nicht das Problem auf dem hart umkämpften Markt der Pflege", sagte Lilie laut Redetext am Samstag auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Münster: "Es ist unumstritten, dass wir in der Pflege - und zwar landesweit - überdurchschnittlich hohe Gehälter zahlen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken."

Das zeigten unabhängige Untersuchungen und das habe ihm auch Verdi-Chef Frank Bsirske bestätigt, sagte Lilie den Angaben zufolge.


Quelle:
KNA , epd