Deutsche und polnische Kirche mahnen Schutz der Oder an

"Gemeinsamen Naturschatz wiederherstellen"

Angesichts des Fischsterbens in der Oder haben deutsche und polnische Kirchen zu mehr Umweltschutz aufgerufen. Die Oder als "gemeinsamer Naturschatz" Deutschlands und Polens müsse bewahrt bleiben, heißt es in einer Erklärung.

Ein toter Blei liegt im flachen Wasser der Oder / © Patrick Pleul (dpa)
Ein toter Blei liegt im flachen Wasser der Oder / © Patrick Pleul ( dpa )

"Als Kirchen östlich und westlich der Oder vereint uns das Anliegen, dass alle erforderlichen Bemühungen zur Bewahrung der natürlichen Umwelt unternommen werden", heißt es in einer am Montag unter anderem in Berlin und Breslau (Wroclaw) veröffentlichten Erklärung.

Zu den Unterzeichnern gehören der katholische Berliner Bischof Heiner Koch, der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, Bischof Waldemar Pytel von der Evangelisch-Augsburgischen Diözese Breslau, die Generalsuperintendentin im Kirchensprengel Görlitz, Theresa Rinecker, sowie Bischof Tadeusz Litynski vom Bistum Zielona Gora-Gorzow.

"Kostbares Naturdenkmal"

"Wir wenden uns an alle Menschen guten Willens, um mit gemeinsamem Engagement die Wiederherstellung der Flora und Fauna in der Oder und in ihrem Naturraum zu ermöglichen", betonen die Kirchenvertreter. "Gleichzeitig sehen wir die Möglichkeit und Notwendigkeit einer gesellschaftlichen und materiellen Unterstützung der Bemühungen für die Oder, das kostbare Naturdenkmal, und die mit ihr verbundene Infrastruktur."

Die Menschen an der Oder seien "voller Trauer wegen des Massensterbens des Fischbestands", heißt es weiter. Die Oder sei "unser gemeinsamer Naturschatz, den wir gemeinsam an beiden Ufern erleben. Die Bilder der verendeten Fische bewegen Menschen auch weit über unsere Region hinaus, sogar international. Wir denken an alle, die beruflich und ehrenamtlich diese schwere Aufgabe bewältigen müssen und beten für sie".

Umweltkatastrophe in der Oder: Umweltministerium weist "Fake News"-Vorwurf aus Polen zurück 

Die Bundesregierung hat polnische Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder zurückgewiesen. "Wir bedauern, dass es zu dieser Bewertung von polnischer Seite gekommen ist", sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Montag in Berlin mit Blick auf den Vorwurf aus Warschau, Deutschland verbreite "Fake News" (Falschnachrichten). Die Suche nach den Ursachen für das Fischsterben in der Oder sei nach wie vor nicht abgeschlossen.

Tote Fische haben sich an einem Wehr in der Nähe von Schwedt an der Oder gesammelt / © Patrick Pleul (dpa)
Tote Fische haben sich an einem Wehr in der Nähe von Schwedt an der Oder gesammelt / © Patrick Pleul ( dpa )
Quelle:
KNA