Deutsche Methodisten sind für Segnung homosexueller Paare

Lösung einer Diskussion

Die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland will in Zukunft die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Ordination von Homosexuellen ermöglichen. Die Kirchenordnung soll dafür an drei Stellen angepasst werden.

Eine Frau mit Regenbogenfahne / © OksanaFedorchuk (shutterstock)
Eine Frau mit Regenbogenfahne / © OksanaFedorchuk ( shutterstock )

Jedoch können Pastoren oder Pastorinnen laut dem Beschluss nicht verpflichtet werden, "gegen das eigene Gewissen anlässlich einer kirchlichen Trauung gleichgeschlechtliche Ehepaare zu segnen". Eine Verpflichtung, dass Gemeinden sich für Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare öffnen müssen, bestehe nicht.

Beschlüsse der Tagung der Zentralkonferenz

Ebenso könnten Gemeinden signalisieren, dass sie keine Dienstzuweisung eines homosexuellen Pastors wünschten, teilte die Kirche mit. Die Beschlüsse waren bereits vergangene Woche bei der Tagung der Zentralkonferenz in Chemnitz gefasst worden. Die Zentralkonferenz Deutschland ist das für Deutschland zuständige höchste Leitungsgremium der Kirche, das alle vier Jahre tagt.

Mit den Beschlüssen sei eine drei Jahre dauernde Diskussion zweier Lager innerhalb der Kirche gelöst worden. In den USA hatte ein Streit über die Gleichberechtigung von Homosexuellen zur Spaltung der methodistischen Kirche geführt. Konservative Kirchenmitglieder und besonders viele Mitgliedskirchen aus Afrika lehnen etwa Segnungen für homosexuelle Paare ab.

Weltweit verbreitete evangelische Freikirche

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine weltweit verbreitete evangelische Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorging. Durch Rückwanderer aus England und den USA fasste die EmK auch in Deutschland Fuß.

Weltweit zählen sich etwa zwölf Millionen Menschen zur Evangelisch-methodistischen Kirche. Zur EmK in Deutschland gehören rund 46.000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in rund 420 Gemeinden. Harald Rückert ist der für Deutschland zuständige Bischof mit Sitz in Frankfurt am Main.

Europa und die Homosexuellen-Ehe

Die Ehe gleichgeschlechtlicher Partner ist in mehr als einem Dutzend europäischer Länder bereits erlaubt. Nicht immer ist damit auch ein Adoptionsrecht verbunden - wie es nun in Deutschland wieder diskutiert wird.

Die NIEDERLANDE waren ein Vorreiter. In Amsterdam wurden 2001 die weltweit ersten homosexuellen Ehen standesamtlich geschlossen. Seit 1998 konnten gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft bereits bei den Standesämtern registrieren lassen. Eine Adoption ist möglich.

Homo-Ehe: Für die Kirche nicht machbar (dpa)
Homo-Ehe: Für die Kirche nicht machbar / ( dpa )
Quelle:
epd