Deutsche Gruppe zeigt Regenbogenfahne bei Weltjugendtreffen in Rom

"Haben sehr viel Zuspruch und Offenheit erlebt"

Über eine Million junger Menschen aus aller Welt feierten am Wochenende Gottesdienst mit dem Papst auf einem Freigelände an Roms Stadtrand. Viele hatten Flaggen dabei. Eine deutsche Gruppe hisste eine ganz besondere Fahne.

Symbolbild Regenbogenfahne / © Jacob Lund (shutterstock)
Symbolbild Regenbogenfahne / © Jacob Lund ( shutterstock )

Eine Gruppe aus Bayern hat beim Weltjugendtreffen in Rom für Furore gesorgt: Sie brachten eine Regenbogenflagge mit, die sie bei dem Event im Rahmen des Heiligen Jahres der katholischen Kirche hissten. "Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen", berichtete Pauline Erdmann, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum München und Freising, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Jugendliche aus vielen Ländern, die hier vorbeikamen, haben applaudiert und uns gedankt, dass wir die Fahne zeigen. Viele wollten sich mit ihr fotografieren lassen."

Jakob Stadler

"Unsere Priester wissen darum, es ist ein Dialog, in dem wir bleiben wollen, denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß."

Sie hätten auf dem 96 Hektar großen Areal von Tor Vergata am Stadtrand von Rom keine andere Regenbogenflagge wahrgenommen, sagte Jakob Stadler, Sprecher des Arbeitskreises Queer beim BDKJ München-Freising. "Wir haben hier nichts Negatives, sondern sehr viel Zuspruch und Offenheit erlebt." Auf dem großen Freigelände fand am Wochenende eine Gebetsnacht und die Abschlussmesse mit Papst Leo XIV. statt, an der mehr als eine Million junge Menschen aus rund 150 Ländern teilnahmen. Darüber hinaus hatten sie die hellblaue Fahne der Ministranten dabei. Auf der Regenbogenflagge stand "Love is no sin" (Liebe ist keine Sünde).

"Wir halten das Thema hoch, denn queere Menschen haben auch in der katholischen Kirche ihren Platz", betonte Stadler. Die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und die Anerkennung aller Geschlechter sei unerlässlich. Im Erzbistum München-Freising gebe es bei dem Thema viel Offenheit auf beiden Seiten. "Unsere Priester wissen darum, es ist ein Dialog, in dem wir bleiben wollen, denn es gibt nicht nur Schwarz und Weiß", sagte Stadler.

Johannes Wübbe (l.), Weihbischof in Osnabrück, im Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Johannes Wübbe (l.), Weihbischof in Osnabrück, im Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )

Unterdessen bezeichnete der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe das Weltjugendtreffen in Rom als ein "Fest des Friedens". "Die friedvolle Atmosphäre ist gerade in dieser Zeit beeindruckend", erklärte Wübbe laut einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz am Sonntag. Der Weihbischof hat die deutsche Delegation geleitet, die in der Ewigen Stadt dabei war. Er wünschte den Teilnehmenden, dass sie mit Kraft und Motivation als "Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung" nach Hause fahren mögen.

Das Weltjugendtreffen ist das größte Ereignis im laufenden Heiligen Jahr der katholischen Kirche in Rom. Die katholische Jugend aus Deutschland ist mit weniger als 2.000 angemeldeten Teilnehmern deutlich schwächer vertreten als bei früheren Großereignissen dieser Art.

Quelle:
DR , KNA

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