Deutsche Diakone feiern erste Weihe vor 40 Jahren

"Für die Kirche lebensnotwendig"

Mit einer Vesper und einem Festakt hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Ständiger Diakonat am Dienstagabend in Würzburg ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei lobten der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann sowie der Rottenburg-Stuttgarter Weihbischof Johannes Kreidler für die Deutsche Bischofskonferenz die Arbeit der rund 2.900 Diakone in Deutschland. "Sie sind für die Kirche lebensnotwendig", sagte Kreidler.

 (DR)

Das Amt des Diakons ist eines der ältesten der Kirche und steht für ihre soziale Verantwortung. Die geweihten Männer sollen die Liebe Christi besonders zu den Hilfsbedürftigen tragen. Im Laufe der Kirchengeschichte wurde das Diakonat als eigenständiges Amt jedoch zurückgedrängt, bis es nur noch eine Vorstufe auf dem Weg zur Priesterweihe war. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) belebte das Amt im Rückgriff auf alte Traditionen neu.

Weihbischof Kreidler warnte in seiner Festansprache davor, die Arbeit der Diakone allein auf soziale Dienste zu fokussieren.
Vielmehr sei der Dienst der Caritas untrennbar mit Liturgie und Verkündigung verbunden. Zugleich rief Kreidler die geweihten Männer dazu auf, zusammen mit den Bischöfen in einem weiten Rahmen "die sakramentale Gestalt" ihrer Aufgabe zu definieren.
Ein Diakonat für Frauen bezeichnete der Weihbischof als schwierig. Die Kirche würde damit über die "bloße Wiederbelebung eines kirchlichen Amtes" hinausgehen.

Bischof Hofmann wies in seiner Predigt zur Vesper auf den großen Aufgabenbereich der Diakone hin. Sie gingen in die Brennpunkte des Lebens. Im Diakonat sei "etwas aus der Wirklichkeit der Kirche sichtbar". Hofmann verwies darauf, dass sich Männer aus den unterschiedlichsten Berufen für das Amt entschieden. Dafür müssten deren Frauen und Familien oft viel Verständnis aufbringen.

Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, Helmut Spahn, sagte, die Frage nach einem einheitlichen Profil für das Amt sei "sehr virulent". Dies sei die Herausforderung für die Zukunft. "Da, wo es mehr Priester gibt, gewinnt das Profil des Diakons an Schärfe." Der Schwerpunkt der Arbeit müsse nicht so sehr die Liturgie sein, sondern die soziale Arbeit für die Menschen am Rand der Gesellschaft. "Wir sind keine Lückenbüßer, sondern Brückenbauer zu den Armen."