Deutsche Bischofskonferenz begrüßt Arbeitspapier für Synode

"Gute Diskussionsgrundlage"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx, und Familienbischof Koch begrüßen das Arbeitspapier des Vatikans für die Familiensynode. Die Bedeutung der Barmherzigkeit werde darin stark herausgestellt, so Marx.

Reinhard Kardinal Marx (links) und Heiner Koch (dpa)
Reinhard Kardinal Marx (links) und Heiner Koch / ( dpa )

Es biete eine gute Diskussionsgrundlage, bemühe sich um Differenzierungen und halte die Gesprächsperspektiven offen, erklärte der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx am Dienstag in Bonn. "Man spürt im gesamten Text das Bemühen, keine Vorfestlegung zu bestimmten Themen treffen zu wollen."

Gerade bei den schwierigen Themenbereichen wie dem Umgang mit Paaren in Krisen-, Trennungs- und Scheidungssituationen sowie im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen zeige das Dokument in einer vorsichtigen Sprache verschiedene Blickwinkel auf, so Marx.

Keine Vorfestlegung

"Es ist auch hier das Bemühen spürbar, die Diskussion offen zu halten, was sich an der teilweise wörtlichen Übernahme der entsprechenden Abschnitte aus der Schluss-Relatio der vergangenen Synode zeigt."

Zentrale Anliegen, die die Deutsche Bischofskonferenz vorgebracht habe, fänden sich in dem Dokument wieder, sagte der Kardinal. Dazu gehörten die Vorbereitung auf die Ehe, die Begleitung von Eheleuten und Familien, die Erziehung und Glaubensweitergabe in der Familie sowie der Aspekt von Familie und Armut.

Marx hob die starke Bedeutung der Barmherzigkeit in dem Arbeitspapier hervor. Als besondere Ermutigung für die theologische Debatte bezeichnete er die Formulierung, nach der "die Barmherzigkeit nichts von der Wahrheit nimmt". Sie selbst sei "offenbarte Wahrheit".

Eingangsportal mit weitem Horizont

Auch der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, der künftige Berliner Erzbischof Heiner Koch, lobte das Papier. "Es ist ein guter Text, der sich sehr bemüht, eine offene und konstruktive Diskussion einzuleiten", sagte Koch der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das Papier forciere "keine Flügelkämpfe" und lege keine bestimmte Richtung fest. Koch wird zusammen mit Kardinal Reinhard Marx und Bischof Franz-Josef Bode für die Deutsche Bischofskonferenz an der Synode teilnehmen.

Koch hob hervor, dass das Arbeitspapier ein gutes "Eingangsportal" für die Ordentliche Bischofssynode im Herbst darstelle. Es greife die anstehenden dringlichen Fragen auf und zeige dabei zugleich einen weiten Horizont auf. In dem 77 Seiten langen Dokument geht es unter anderem um Ehevorbereitung, Weitergabe des Glaubens, Familienarmut, aber auch um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. Auch die entsprechenden Absätze im Abschlussdokument der vorbereitenden Außerordentlichen Bischofssynode im Herbst 2014, die damals nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhielten, werden im neuen Arbeitspapier erneut zur Diskussion gestellt.

Der Vatikan hatte am Dienstag das Arbeitspapier für die Ordentliche Bischofssynode über die Familie im Oktober veröffentlicht. In dem 77-Seiten langen Dokument geht es auch um den umstrittenen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen.


Quelle:
KNA