Die katholischen Bischöfe Deutschlands gratulieren Papst Leo XIV. zum 70. Geburtstag am Sonntag. Die Bischofskonferenz und die Gläubigen in Deutschland schauten "beeindruckt und berührt" auf die ersten Monate von Leos Wirkens, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.
"Ohne Frage haben Sie vielen Menschen Mut gemacht, sich weiter in der Kirche zu engagieren",
schreibt Bätzing in einem am Samstag in Bonn veröffentlichten Glückwunsch.
Einsatz für Frieden in der Welt
"Für dieses Zeichen bin ich ebenso dankbar wie für Ihre steten Appelle, den Frieden in der Welt zu wagen, sei es in der Ukraine oder im Nahen Osten." Bätzing bat den Papst, alle Wege der vatikanischen Diplomatie einzusetzen, um den Frieden wiederherzustellen.
Der Limburger Bischof würdigte die Auftritte des Papstes in der Öffentlichkeit. "Mit Ihrer sichtbaren Präsenz für viele Gläubige, den zahlreichen Gottesdiensten, den Audienzen und Ihren Begegnungen im Heiligen Jahr zeigen Sie, dass die Kirche mitten unter den Menschen ist."
Leo XIV. verstehe sich zugleich als Brückenbauer und als Bekenner des Glaubens in einer kirchlichen und säkularen Öffentlichkeit.
Guter und abwägender Zuhörer
Auch der Würzburger Bischof Franz Jung lobt an dessen 70. Geburtstag eine besondere Eigenschaft des Papstes. Als jemanden, der "sehr ruhig, sehr überlegt an die Sachen herangeht" hat der Würzburger Bischof Jung Papst Leo XIV.
gewürdigt. Jung äußerte sich anlässlich des 70. Geburtstags des Papstes am Sonntag auf den Social-Media-Kanälen des Bistums Würzburg. Leo werde immer wieder als ein guter Zuhörer bezeichnet, so der Bischof, der dem Papst zugleich sehr herzlich gratulierte. Das sei wichtig, denn im ersten Jahr als Papst gehe es "vor allem darum, mal zuzuhören, mal zu fragen: Was ist eigentlich in der Luft? Welche Aufgaben stehen an? Mit wem zusammen könnte ich die Aufgaben bewältigen?"
Glückwünsche der lutherischen Kirche in Deutschland
Führende lutherische Geistliche in Deutschland haben Papst Leo XIV. ebenfalls zu seinem 70. Geburtstag gratuliert. Der Leiter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD), Landesbischof Ralf Meister, erinnerte am Mittwoch an den Auftritt des Papstes beim Weltjugendtreffen in Rom:
"Es war beeindruckend, wie er junge Christinnen und Christen begeistern konnte. Ich wünsche Papst Leo XIV., dass er mit seiner Glaubensfreude und seiner Klugheit die in ihn gesetzten Hoffnungen als Brückenbauer erfüllen kann", erklärte er.
Klares Eintreten für Frieden
Die stellvertretende Leitende Bischöfin der VELKD und Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, Kristina Kühnbaum-Schmidt, hob das Engagement des katholischen Kirchenoberhaupts für Frieden und den Schutz der Schöpfung hervor. "Sein klares Eintreten für Frieden und einen kontinuierlichen Dialog der Konfessionen und Religionen berührt mich sehr", sagte sie.
Auch der Catholica-Beauftragte der VELKD, Landesbischof Christian Kopp, sprach dem Papst Glückwünsche aus. Er wünsche Leo XIV. "robuste Gesundheit und viel Erfolg bei seinem Ziel, die Kirche wieder zur Einheit zu führen".
Erste US-Amerikaner auf dem Heiligen Stuhl
Leo XIV. wurde am 14. September 1955 als Robert Francis Prevost in Chicago geboren und am 8. Mai zum 267. Papst der Kirchengeschichte gewählt. Neben der US-Staatsbürgerschaft hat er einen peruanischen Pass, weil er dort rund 20 Jahre als Missionar und Bischof wirkte. Zudem war er Leiter des weltweiten Augustinerordens sowie zuletzt Präfekt der Vatikan-Behörde für die Bischöfe.
Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)
Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.
