Der zweite Band der Jesus-Biografie des Papstes erscheint im März

Bestseller garantiert

Vor dem Papst kommt erst sein neues Buch nach Deutschland. Am 10. März erscheint das zweite Jesusbuch aus der Feder von Papst Benedikt XVI. mit dem Titel "Jesus von Nazareth. Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung". Die Startauflage wird sich im sechsstelligen Bereich bewegen.

Autor/in:
Christoph Arens
 (DR)

Dass der zweite Teil der Jesus-Biografie ebenfalls ein Bestseller wird, "scheint so sicher wie das Amen in der Kirche", prognostizierte das Fachmagazin "Buchreport". Der Band werde in sieben Sprachen zeitgleich in vielen Ländern auf den Markt kommen. Gleichzeitig erscheinen das Hörbuch und eine Ausgabe in Feinleinen mit Silber- und Goldprägung.



Der erste Band der Jesus-Biografie war 2007 mit dem Titel "Jesus von Nazareth. Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung" auf den Markt gekommen. In dem rund 450 Seiten starken Werk argumentiert der Autor, dass es keinen Gegensatz zwischen dem "historischen Jesus" und dem "Christus des Glaubens" gebe. In dem Buch, das Joseph Ratzinger vor Antritt seines Pontifikats im Sommer 2003 begonnen und für dessen Fertigstellung er nach seiner Wahl "alle freien Augenblicke genutzt" hatte, stellte Papst Benedikt XVI. die Grundsatzfragen: Ist die Darstellung Jesu in der Bibel wahr? Ist Jesus Gottes Sohn? Ist der Glaube vernünftig?



Das mit der doppelten Autorenangabe "Joseph Ratzinger/Benedikt XVI." erschienene Buch wies sich durch zahlreiche Sätze in der "Ich"-Form als sehr persönliches Werk aus. Ausdrücklich wies der Autor darauf hin, dass es sich nicht um ein lehramtliches Dokument handele. "Es steht daher jedermann frei, mir zu widersprechen." Bis heute wurde das Buch in allen Ausgaben über eine halbe Million Mal verkauft.



Warum musste Jesus sterben?

Im zweiten Band geht es um das Herzstück des Christentums: Warum musste Jesus sterben? Und was heißt Auferstehung? Laut Herder gibt es im Vorfeld des 10. März eine umfangreiche Anzeigenkampagne in überregionalen Tages- und Wochenzeitungen, darunter in der "Zeit", der "FAZ", der "Süddeutschen" und der "Welt". Außerdem sollen Vorabdrucke in Leitmedien erscheinen. Beim ersten Band waren es "Zeit" und "Bild".



Der aktuelle Papst-Bestseller, der Interviewband "Licht der Welt" von Peter Seewald, ist nach Angaben der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" bisher fast eine Million Mal verkauft worden. Auf Englisch seien bisher 100.000 Ausgaben verkauft worden, auf Französisch 80.000. In der deutschen Originalausgabe sind 200.000 Bücher über den Ladentisch gegangen, teilte der Herder-Verlag mit.



Seit langem kein Verlagsunbekannter

Dass die drei letzten Bücher Ratzingers im Verlag Herder erschienen, ist auch der Tatsache geschuldet, dass Ratzinger für das Freiburger Familienunternehmen seit langem kein Unbekannter ist: Der heutige Papst arbeitete schon als junger Theologe am dort herausgegebenen "Lexikon für Theologie und Kirche" mit. Der erste Autorenvertrag von 1956 hängt im Verlagshaus säuberlich gerahmt an der Wand. Über die Jahre sei, so heißt es in Freiburg, eine besondere Verbindung mit Ratzinger entstanden, die auch nach der Papstwahl eine Fortsetzung fand.



Parallel zum Projekt "Jesus-Buch" des Papstes läuft die Edition der Gesammelten Schriften Ratzingers: Für Mai hat Herder unter dem Titel "Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche" Band 1 der Werke angekündigt. Bislang sind in nicht-chronologischer Reihenfolge bereits vier Bände erschienen. Band 1 präsentiert das Erstlingswerk des späteren Papstes: Der gerade einmal 23-jährige Joseph Ratzinger hatte sich erfolgreich an einem Wettbewerb der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München beteiligt und einen Beitrag zur Bestimmung der Kirche verfasst. Außerdem enthält der neue Titel mehrere Studien zur Theologie der Kirchenväter, die sich aus Ratzingers Beschäftigung mit Augustinus, Cyprian, Origenes und vielen anderen ergaben.