Das Projekt gewalt-los.de ist für den Engagementpreis nominiert

Mit Chat und email gegen Gewalt

Immer noch ein Tabuthema: Seelische Misshandlungen, Schläge und Brutalität in Familien und Beziehungen. Das Projekt gewalt-los.de vom Sozialdienst der katholischen Frauen bietet Hilfe für betroffene Mädchen und Frauen im Internet an. Dafür ist die Initiative jetzt für den Deutschen Engagementpreis nominiert.

 (DR)

Laut dem Bundesministerium für Familie erfährt jede vierte Frau im Lauf ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt durch ihren Partner. Damit ist häusliche Gewalt keineswegs ein Problem, das nur in sozialen Randgruppen auftaucht. Frauen aller Alters- und sozialen Schichten sind davon betroffen. Viele von ihnen schämen sich, haben Angst und wissen nicht, wie sie mit jemandem über ihre Probleme sprechen sollen.



Anders als Telefonseelsorge oder Beratungsstellen bietet das Internet eine sehr niedrigschwellige Möglichkeit, Hilfe anzubieten. Zwei hauptamtliche und viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen kümmern sich bei "www.gewalt-los.de"per Chat und eMail um die Mädchen und Frauen. Der Zugang erfolgt über einen "nickname", so dass die Betroffenen anonym bleiben können. Das ermöglicht vielen, über Dinge zu sprechen, über die sie persönlich oder am Telefon nicht reden würden.



Für die innovative Idee und den sozialen Einsatz ist das Projekt Gewalt-los.de jetzt nominiert für den Deutschen Engagementpreis "Geben gibt". Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Dabei entscheidet allein das Online-Voting, wer den Preis bekommt.