Das evangelische Kirchenparlament tagt bis Freitag

Rheinische Synode nimmt Arbeit auf

Die rheinische Landessynode in Bad Neuenahr nimmt am Montag ihre inhaltlichen Beratungen auf. Präses Nikolaus Schneider stellt in dem Kirchenparlament am Vormittag zunächst seinen jährlichen Bericht zur Diskussion. Das Kirchenparlament, das mehr als 2,9 Millionen Protestanten vertritt, berät bis Freitag über Reformen und das Thema Familie. Das Thema Familie steht im Mittelpunkt.

 (DR)

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Am Nachmittag steht ein Referat zum Thema Familie auf dem Programm. Außerdem geht es um Reformen. Im Zentrum dabei steht die Frage, wie weit die Selbstbestimmung der knapp 800 rheinischen Gemeinden zugunsten von Kirchenkreisen und Landeskirche beschnitten werden soll. Dazu wird den Synodalen nach Angaben eines Sprechers ein Positionspapier vorgelegt, in dem es um die Mitwirkung der Kirche bei der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen geht, beispielsweise der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Die Landessynode, die am Sonntag mit einem Gottesdienst begann, ist das oberste Entscheidungsorgan der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die 237 Vertreter aus 44 Kirchenkreisen beraten bis Freitag außerdem über eine Neuordnung der kirchlichen Leitungsstruktur. Es sei geplant, dass in den kommenden fünf Jahren die Gemeinden nicht mehr jede freie Pfarrer-Stelle selbst besetzen dürften. Um die rund 120 Pfarrer in Warteposition unterzubringen, solle vorübergehend die Kirchenleitung über jede zweite Stellenbesetzung entscheiden, sagte der Sprecher.

"Ernsthafte Auseinandersetzungen"
"Ernsthafte Auseinandersetzungen" erwartete der Sprecher im Bezug auf die finanzielle Unabhängigkeit der Gemeinden. Angedacht sei nämlich, dass die Kirchenkreise ein Eingriffsrecht in die Finanzen von Gemeinden erhalten sollen, falls diesen eine Überschuldung drohe.

Weiterhin sollen die Synodalen den Haushaltsplan für 2007 beschließen. Der derzeitige Entwurf umfasst ein Volumen von 79,9 Millionen Euro. Auch stehen Personalentscheidungen auf der Agenda.

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit rund 2,9 Millionen Mitgliedern in rund 800 Gemeinden die zweitgrößte Landeskirche in Deutschland. Zu ihrem Gebiet gehören Teile von Nordrhein-Westfalen, von Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland.