Das Bistum Limburg weist den Vorwurf der Verschwendung zurück

Viel Lärm um einen Flug

Franz-Peter Tebartz-van Elst sei "First Class in die Slums" geflogen, schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe; auch andere Medien werfen dem Limburger Bischof Verschwendung vor. Das Bistum weist die Kritik zurück.

 (DR)

Die Pressestelle des Bistums sprach am Montag in Limburg von Desinformation. Die gegen den Bischof erhobenen Vorwürfe beziehen sich auf eine Dienstreise nach Indien und auf den Bau eines "Diözesanen Zentrums St. Nikolaus" auf dem Limburger Domberg; in dem Zentrum soll Tebartz-van Elst künftig seinen Dienst- und Wohnsitz haben.



In seiner jüngsten Ausgabe berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", Tebartz-van Elst und sein Generalvikar Franz Kaspar seien nach Indien geflogen, um dort soziale Projekte zu besuchen. Auf dem Hin- wie auf dem Rückflug hätten sie Premium-Plätze genutzt. Der Preis für das Ticket und das Meilen-Upgrade für Hin- und Rückflug habe sich auf rund 7.000 Euro pro Person belaufen.



Gemäß der DBK-Reisebestimmungen

Das Bistum Limburg stellte dazu fest, das Upgrade sei ausschließlich mit Bonusmeilen des Generalvikars und also von diesem privat bezahlt worden. Die Buchungen der Flüge seien gemäß den Reisebestimmungen der Deutschen Bischofskonferenz erfolgt. Dem Bistumshaushalt seien keine Kosten entstanden, die Reise sei aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls finanziert worden. Nach Angaben des Bistums kostete das Ticket für die Hin- und Rückreise 4.139,88 Euro pro Person.



Das Bistum führte aus, das privat bezahlte Upgrade auf die höchste Beförderungsklasse habe ausschließlich dem Erhalt der Leistungsfähigkeit der beiden Reisenden gedient. Um für die Anstrengungen des Besuchsprogramms gewappnet zu sein und weil nach der Dienstreise vom 10. bis 14. Januar dieses Jahres der Dienstalltag sofort wieder aufgenommen werden sollte, sei entschieden worden, den Flug zum Ruhen und zum Schlafen zu nutzen. Das sei in der Regel nur in der höchsten Flugklasse möglich, wo Sitze zu Ruheliegen umgebaut werden könnten.



Kritik auch wegen Baumaßnahmen

In Sachen "Diözesanes Zentrum St. Nikolaus" hob die Limburger Bischöfliche Pressestelle hervor, schon der Name mache deutlich, dass es dem gesamten Bistum dienen solle. Sie erinnerte daran, dass die Baumaßnahme im Februar 2007 vom Limburger Domkapitel beschlossen worden sei und damit etwa ein Jahr vor Dienstantritt des amtierenden Bischofs Tebartz-van Elst und noch bevor festgestanden habe, wer Nachfolger des damals aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs Franz Kamphaus werde.



Das "Diözesane Zentrum St. Nikolaus" soll am 29. Juni nächsten Jahres eröffnet werden. Der ursprünglich veranschlagte Kostenrahmen von 5,5 Millionen Euro wird sich nicht halten lassen. Tebartz-van Elst sagte jetzt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), eine seriöse Auskunft über die zusätzlichen Kosten, die unter anderem die Stabilisierung von mittelalterlichem Mauerwerk und umfangreiche Auflagen des Denkmalschutzes verursacht hätten, könne es erst nach Abschluss aller Arbeiten geben. Ausdrücklich bezeichnete der Bischof das Projekt als "notwendig und richtig".