Das Angelusgebet von Papst Franziskus

"Schönheit, Güte und Wahrheit"

Papst Franziskus hat bei seinem Mittagsgebet am Sonntag mit den Menschen für Frieden in Afrika gebetet. Weiter sprach der Papst über die Einheit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist anlässlich des Hochfests der Dreifaltigkeit.

Papst Franziskus während des traditionellen Angelus-Gebets / © Maurizio Brambatti (dpa)
Papst Franziskus während des traditionellen Angelus-Gebets / © Maurizio Brambatti ( dpa )

Dabei erinnerte er an die italienische Ordensfrau Leonella Sgorbati, die am 17. September 2006 in Somalia von Terroristen erschossen worden war und am Samstag seliggesprochen wurde. Ihr Leben für das Evangelium und die Armen sowie ihr Märtyrertod seien ein Zeichen der Hoffnung für den Kontinent.

"Tag des Trostes"

Leonella Sgorbati, geboren 1940, stammte aus der Gegend von Piacenza und trat 1963 in einen Missionsorden ein. Sie war hauptsächlich in Kenia tätig, plante aber, in Somalias Hauptstadt Mogadischu eine Kinderklinik zu errichten. Ende August 2013 war das Seligsprechungsverfahren für sie eröffnet worden.

In seiner kurzen Ansprache bat Papst Franziskus zudem um Trost und Beistand für schwer kranke Menschen. Zum "Tag des Trostes", der am Sonntag in Italien begangen wird, betonte der Papst, Schwerkranke bräuchten nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Solidarität und zärtliche Zuwendung.

"Vertrauen eines Kindes"

Gott "ist mit uns" und nimmt sich vor allem der Kleinsten und Bedürftigsten an, unterstrich der Papst beim Angelus-Gebet an diesem Sonntag. "Er ist der Gott im Himmel droben, doch auch auf der Erde unten (vgl. Dt 4,39). Deshalb glauben wir nicht an eine ferne, gleichgültige Entität, sondern an die Liebe, die das Universum und ein Volk schuf – die zu Fleisch wurde, starb und für uns auferstand und als Heiliger Geist alles wandelt und zu Fülle bringt."

Das Geheimnis der Dreifaltigkeit lädt uns ein, in Gemeinschaft, Liebe und Brüderlichkeit zu leben; in dem Wissen, dass dort, wo Nächstenliebe ist, auch Gott ist.

— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 27. Mai 2018

Über diese revolutionäre Kraft der göttlichen Liebe habe der Apostel Paulus berichtet, so Franziskus weiter, der die Väterlichkeit Gottes betont habe. "Er berichtet uns vom Wunsch, Vater – ja ,Papa' – genannt zu werden, und von dem gänzlichen Vertrauen eines Kindes in den Armen desjenigen, der ihm das Leben schenkte."

"Zeitgenosse"

Diese Konkretheit Gottes zeige sich in Jesus, der "keine Figur der Vergangenheit" sei, sondern unser "Zeitgenosse", dessen Nähe wir fühlten. Diese Nähe sei nicht nur vorübergehend, sondern bleibend, fuhr der Papst fort, der aus dem Matthäus-Evanglium zitierte: "Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.‘ (Mt, 28,20)" Franziskus weiter: "Gerade aufgrund seiner Anwesenheit und wegen der Kraft seines Geistes können wir mit Freude den Auftrag erfüllen, den er uns anvertraut hat: seine Frohe Botschaft allen zu verkünden und sie zu bezeugen und so die Einheit mit Ihm zu vergrößern und die Freude, die daraus entsteht. Gott erfüllt uns mit Freude, und dies ist die erste Botschaft eines Christen."

Das Hochfest der Dreifaltigkeit erinnere an die Einheit Gottes als Vater, Sohn und Heiliger Geist, ging der Papst auf den Dreifaltigkeitssonntag ein. Er sei Anlass für Versenkung in dieses "Mysterium des Schöpfergottes und Erlösers", der stets aus Liebe heraus handele und uns damit seine "Schönheit, Güte und Wahrheit" zuteilwerden lasse, formulierte Franziskus.

Vater, Sohn und Heiliger Geist

"Er hat für immer gewählt, mit der Menschheit zu gehen und formt ein Volk, das ein Segen für alle Nationen und eine jede Person sein möge, niemanden ausgeschlossen. Christen sind nie isolierte Personen, sondern gehören zu einem Volk: dem Gottesvolk. Man kann kein Christ ohne diese Einheit und Zugehörigkeit sein. Wir sind ein Volk: das Volk Gottes. Möge die Jungfrau Maria uns dabei helfen, gegenüber der nach Liebe dürstenden Welt mit Freude zu bezeugen, dass der Sinn des Lebens gerade die unendliche Liebe ist, die konkrete Liebe des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes."


Quelle:
KNA , VN