Erzbistum München und Freising feiert 200-jähriges Bestehen

Dankgottesdienst am Sonntag

Vor 200 Jahren wurde das Erzbistum München und Freising im Zuge der Neuordnung der bayerischen Bistümer errichtet. Damit verbunden war 1821 die Erhebung der Münchner Liebfrauenkirche zur Kathedrale.

Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery (shutterstock)
Blick über München mit Liebfrauenkirche / © Travel Faery ( shutterstock )

Aus diesem Anlass feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, an diesem Sonntag um 17.00 Uhr einen Dankgottesdienst im Dom. Daran werden neben Vertretern der bayerischen (Erz-)Bistümer auch Gäste des Erzbistums Salzburg und des Landes Salzburg erwartet. Eine Übertragung erfolgt per Livestream im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/stream.

Glückwünsche zu den Feierlichkeiten kommen auch von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Mit der Schaffung des Erzbistums seien 1821 die kirchlichen Rivalitäten zwischen München und Freising versöhnt worden, erklärte er in einem Schreiben an Kardinal Marx. München sei zum gemeinsamen Erzbischofssitz und die Liebfrauenkirche zur Kathedrale gemacht worden, die das Stadtzentrum bis auf den heutigen Tag als weithin sichtbares Wahrzeichen überrage.

Prägende Erzbischöfe

Die Erzbischöfe hätten das Leben in München stets wesentlich mitgeprägt, schreibt Reiter. So habe Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel sich sehr für die Wiederbelebung des katholischen Lebens nach der Säkularisation eingesetzt, Kardinal Franziskus von Bettinger viele Kirchenbauten organisiert.

Der politisch umstrittene Kardinal Michael von Faulhaber habe nach dem Ende der NS-Zeit der katholischen Bevölkerung eine moralisch Stütze geboten, Kardinal Julius Döpfner wiederum habe sich energisch für gute Beziehungen zur evangelischen Kirche und dem Judentum eingesetzt.

An Marx gewandt betonte der Oberbürgermeister: "Sie selbst haben durch Ihre Stiftung 'Spes et Salus' ein wichtiges Zeichen für das Engagement der Kirche bei der Prävention und der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gesetzt." Aus einem jahrhundertelangen Nebeneinander von Bistum und Staat, das nicht frei von Spannungen gewesen sei, sei ein Miteinander geworden, "dessen Fortsetzung zum Wohle einer modernen Stadtgesellschaft ich uns allen wünsche".

Geschichte des Erzbistums

Die Neuordnung der bayerischen Bistümer sollte in Folge der Säkularisation von 1803 und des Abschlusses des Konkordates mit dem Königreich Bayern 1817 die kirchliche Organisation festigen, wie es heißt. Am 23. September 1821 wurde dieser Prozess mit dem Verlesen einer päpstlichen Urkunde in München abgeschlossen. In der Folge wurde der Bischofssitz und die diözesane Verwaltung von Freising nach München verlegt. Zudem gingen große Gebiete des Erzbistums Salzburg und des früheren Bistums Chiemsee sowie die Fürstpropstei Berchtesgaden an das neue Erzbistum. Auf den vakanten Bischofsstuhl wurde von Gebsattel berufen.

In der Krypta des Doms läuft aktuell eine multimediale Darstellung zur Geschichte der Kathedrale. Virtuell dargestellte Gemälde der bisher 13 Erzbischöfe sollen eine Vorstellung von den leitenden Geistlichen seit der Gründung geben. Eine zweite Präsentation zeigt das aktuelle Metropolitankapitel und skizziert dessen historische und heutige Rolle. Ein weiterer Film gibt einen Überblick über wichtige liturgische Feiern im Dom aus den Jahren 2016 bis 2021.


Reinhard Kardinal Marx / © Lennart Preiss (dpa)
Reinhard Kardinal Marx / © Lennart Preiss ( dpa )

Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München / © Matthias Balk (dpa)
Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München / © Matthias Balk ( dpa )
Quelle:
KNA