Cyberangriff auf Deutsche Bischofskonferenz

Notfallpläne aktiviert

Professionelle Hacker haben das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn lahmgelegt. Unklar ist noch, ob auch personenbezogene Daten abgegriffen wurden. Erreichbar ist das Sekretariat per E-Mail derzeit nur eingeschränkt.

Symbolbild Hacker / © Tero Vesalainen (shutterstock)

Das Sekretariat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Bonn ist Opfer eines professionellen Cyberangriffs geworden. "Zu dem Angriff hat sich eine Gruppierung bekannt, die der organisierten Cyberkriminalität zugerechnet wird", teilte die Bischofskonferenz am Dienstagabend in Bonn mit.

Nur eingeschränkt erreichbar

Der Angriff sei am späten Montagnachmittag festgestellt worden, heißt es. Sofort seien deshalb die vorgesehenen Notfallpläne aktiviert, die IT-Systeme vom Internet getrennt, die zuständigen Ermittlungsbehörden und auch der Beauftragte für Datenschutz informiert worden. "Derzeit ermitteln externe Spezialisten für IT-Forensik, wie es den Angreifern offenkundig gelungen ist, die mehrstufigen IT-Sicherheitssysteme zu unterwandern." Wegen des Angriffs sei das Sekretariat der Bischofskonferenz derzeit per Mail nur eingeschränkt erreichbar.

"Untersucht wird auch, ob es der Tätergruppe überhaupt gelungen ist, Daten aus den IT-Systemen zu exfiltrieren", teilte das Sekretariat weiter mit. "Sollten personenbezogene Daten durch den IT-Sicherheitsvorfall betroffen sein, wird der Verband der Diözesen Deutschlands Betroffene entsprechend der Vorgaben des Datenschutzes unaufgefordert informieren."

Koordination der Bistümer

Das Sekretariat unterstützt und koordiniert die Aktivitäten und Aufgaben, die die 27 katholischen Bistümer in Deutschland gemeinsam wahrnehmen.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (Oktober 2025) 61 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA