Pontifikalamt im Kölner Dom

Christi Himmelfahrt

Was bedeutet Christi Himmelfahrt heute für die Christen? In seiner Predigt blickt der Kölner Weihbischof Rolf Steinhäuser auf das Hochfest Christi Himmelfahrt, dass vierzig Tage nach der Auferstehung des Herrn Ostern abrundet.

Blick auf den Kölner Dom / © TTstudio (shutterstock)

Ein besseres Wort für das volkstümliche "Himmelfahrt" sei "Erhöhung des Herrn". Der Vater lasse Jesus nicht im Tod. Auf die Abstiegsbewegung der Menschwerdung, die im Tode Jesu ihren "tiefsten Punkt gefunden hat, antwortet der Vater mit einer Aufstiegsbewegung, die ihren Zielpunkt an seiner Rechten hat", stellt Weihbischof Steinhäuser fest. "Was soll das aber für uns bedeuten?", fragt der Weihbischof.

In der Himmelfahrt Jesu sei auch der Mensch erhöht worden. Der Himmel sei "kein Raum, sondern eine Person – die Person dessen, in dem Gott und Mensch für immer trennungslos eins sind", stellt Weihbischof Steinhäuser fest. Mit Jesus so verbunden zu sein, heiße, zum Himmel zu gehören.

Der Himmel beginne so schon hier auf der Erde. Man finde ihn im Gebet, in der Eucharistie oder im Nächsten, erklärt der Kölner Weihbischof.

DOMRADIO.DE übertrug am Hochfest Christi Himmelfahrt das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser. Den Gesang übernahm ein Vokal-Sextett. Kantor war Oliver Sperling. An der Orgel: Winfried Bönig

"Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen." (Apg 1,11)

Lukas knüpft in der Apostelgeschichte an den Schluss seines Evangeliums an. So spricht er in der Apostelgeschichte eingangs von den letzten Gesprächen Jesu mit seinen Jüngern und von der Himmelfahrt Jesu. Er ist der Einzige der Evangelisten, der von 40 Tagen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt und von der Himmelfahrt Jesu vor den Augen seiner Jünger (vgl. Apg 1,9) schreibt.

Dabei geht es ihm aber nicht darum, das Wie der „Himmelfahrt“ zu beschreiben. Die Zeit des irdischen Lebens Jesu endet mit seiner Rückkehr zum Vater. Von dort wird er den Seinen den verheißenen Heiligen Geist senden. Darum gilt den Jüngern damals und auch uns heute, nicht weiter zum Himmel zu schauen, sondern im Namen Jesu zu wirken, unsere Welt zu gestalten. Wir dürfen uns dabei der Zusage Jesu gewiss sein: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Mai 2020


Christi Himmelfahrt (epd)
Christi Himmelfahrt / ( epd )

Kölner Dom aus Sicht des Chorgestühls / © Gerald Meyer (Erzbistum Köln)
Kölner Dom aus Sicht des Chorgestühls / © Gerald Meyer ( Erzbistum Köln )
Mehr zum Thema