Christdemokraten für das Leben gegen irisches Abtreibungsvotum

"Fatales Signal"

Dem Votum folgt die Reaktion: Die Christdemokraten für das Leben kritisieren den Ausgang des irischen Referendums zur Abtreibung. Die Abschaffung des Abtreibungsverbotes sei "ein fatales Signal für das Lebensrecht in Europa", erklärte die CDL.

Stimmauszählung zum Abtreibungsreferendum in Irland / © Brian Lawless (dpa)
Stimmauszählung zum Abtreibungsreferendum in Irland / © Brian Lawless ( dpa )

Jetzt kommt es laut CDL auf die Ausgestaltung des Gesetzes an, damit die Abtreibungszahl in Irland nicht auf "das traurige europäische Niveau" ansteige, betonte die CDL am Montag in Nordwalde bei Münster.

Hierfür müssten der Staat und Pro-Life-Organisationen ein umfassendes Beratungs- und Hilfsangebot einrichten, das Frauen im Schwangerschaftskonflikt tatsächlich unterstütze und sich für das Leben der Mutter mit dem Kind einsetze. Eine bloß formale Kurzberatung mit Erteilung einer Bescheinigung wie in Deutschland reiche nicht aus.

Iren für Abschaffung des Abtreibungsverbots

Bei dem Referendum am Freitag hatten sich 66,4 Prozent der Iren für eine Abschaffung des Abtreibungsverbots ausgesprochen. 33,6 Prozent votierten dagegen und für eine Beibehaltung des Status quo. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 64 Prozent. Die Regierung von Ministerpräsident Leo Varadkar kündigte an, bis Jahresende ein neues Abtreibungsgesetz zu verabschieden, wonach Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche legal sind. Danach sollen Abtreibungen nur aus medizinischen Gründen erlaubt sein.

Irland hat bislang eines der strengsten Abtreibungsgesetze der Welt. Ein Schwangerschaftsabbruch ist auch nach einer Vergewaltigung, Inzest oder bei einer schweren Missbildung des Fötus nicht erlaubt.

Der UN-Menschenrechtsausschuss hatte das Abtreibungsverbot 2016 als Verstoß gegen internationale Menschenrechtsvereinbarungen kritisiert und die irische Regierung aufgefordert, es zu überarbeiten.


Quelle:
KNA