CDU-Politiker Kauder: Auch Muslime brauchen Religionsfreiheit

Einsatz für alle

Das internationale Engagement für Religionsfreiheit darf sich nach Ansicht von CDU-Politiker Volker Kauder nicht auf Anhänger des Christentums beschränken. Man müsse es auch auf Muslime ausweiten.

Ideal: die friedliche Koexistenz der monotheistischen Religionen (dpa)
Ideal: die friedliche Koexistenz der monotheistischen Religionen / ( dpa )

"Wir Christen sagen, jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Daher müssen wir uns für die Religionsfreiheit der Muslime einsetzen", sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder dem "Badischen Tagblatt" am Samstag. Auch die Entwicklungshilfe dürfe nicht auf christliche Projekte fokussiert werden.

In Ländern, in denen Christen bedrängt sind, werde die Situation eher schlechter, wenn der Eindruck entstehe, es werde besonders etwas für Christen getan und für andere nicht, betonte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Länderspezifische Berichte über Situation von Christen

Kauder bekräftigte seine Forderung nach einem Beauftragten der Bundesregierung für Religionsfreiheit. Wo es keine Religionsfreiheit gebe, herrsche sehr oft auch kein Friede. Christenverfolgung gehe nicht immer vom Staat aus, der Staat sei aber wie in Ägypten oder Nigeria oft zu schwach, um Christen zu schützen.

Der Fraktionschef forderte zudem länderspezifische Berichte über die Situation von Christen weltweit: "Ich weiß, dass das dem Auswärtigen Amt nicht so recht ist, weil man damit der einen oder anderen Regierung richtig auf die Füße treten würde."

Der Protestant Kauder berichtet in dem Zeitungsgespräch auch über seinen persönlichen Glauben. "Ich habe noch nie an der Existenz Gottes und Jesu Christi gezweifelt. Ich habe mich mein ganzes Leben lang in Gottes Hand gefühlt. Das spüre ich", sagte er. Das Christentum sei eine "relativ einfache Religion", bei der man nicht viele Regeln einhalten müsse, sondern Jesus Christus nacheifern solle.


Quelle:
epd
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