Caritaspräsidentin warnt vor Verteilungskämpfen im Land

"Wohlstand fair teilen"

Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa erwartet neue Verteilungsdebatten um öffentliche Gelder für den Sozialbereich. Es brauche in dieser Hinsicht vielmehr ein Klima der Solidarität.

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler (Caritas)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler ( Caritas )

"Über viele Jahre gab es für Menschen in Schwierigkeiten genug Geld, ohne dass die eigene Wohlstandsentwicklung gefährdet war. Das ist jetzt anders. Wir müssen lernen, Wohlstand fair zu teilen", sagte Welskop-Deffaader Zeitschrift "Publik-Forum".

"Solidarität lohnt sich"

Welskop-Deffaa verwies unter anderem auf aktuell hohe Flüchtlingszahlen, die viele Kommunen belasteten. So müssten Kommunalpolitiker erklären, "warum eine Turnhalle wieder zur Unterkunft für Geflüchtete wird, warum neu gebaute Wohnungen nicht für alteingesessene Familien genutzt werden".

Die Caritas-Chefin sagte, entscheidend sei es, ein grundsätzliches Klima der Solidarität zu bewahren. Das Denken in Verteilungskämpfen dürfe sich nicht durchsetzen: "Wir sollten die Erfahrung teilen, dass sich Solidarität lohnt, auch für uns selbst."

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )
Quelle:
KNA