Caritas warnt vor katastrophalen Folgen durch USAID-Zerschlagung

"Wird Millionen Menschen das Leben kosten"

Die Trump-Regierung will mit der Auflösung der US-Entwicklungsbehörde USAID Milliarden sparen. Kritiker sprechen von einem "Affront gegen die Menschenwürde". Weltweit stehen Projekte gegen Hunger, Krankheit und Armut auf der Kippe.

USAID / © T. Schneider (shutterstock)

Der Caritas-Weltdachverband Caritas Internationalis warnt vor "katastrophalen Folgen" einer Zerschlagung der US-Entwicklungsbehörde USAID durch die Regierung von Präsident Donald Trump. Die geplante Maßnahme sei eine rücksichtslose Entscheidung der neuen US-Regierung und ein "Affront gegen die Menschenwürde, der unermessliches Leid verursachen wird", sagte Generalsekretär Alistair Dutton am Montag in Rom.

Die plötzliche Einstellung von USAID werde "Millionen Menschen das Leben kosten und Hunderte Millionen weitere zu einem Leben in unmenschlicher Armut verurteilen", warnte Dutton. Der Schritt drohe jahrzehntelange Fortschritte in der Entwicklungshilfe zu untergraben und Regionen, die auf Unterstützung angewiesen sind, zu destabilisieren.

Caritas Internationalis ist die Dachorganisation von mehr als 160 nationalen Caritasverbänden, die in mehr als 200 Ländern und Gebieten weltweit tätig sind. Das internationale Caritas-Netzwerk bildet nach dem Roten Kreuz das zweitgrößte humanitäre Hilfsnetzwerk der Welt.

Leben von Millionen Menschen in Gefahr

Man versuche, die Auswirkungen des Einfrierens von USAID zu verringern und die weitere Unterstützung für so viele bedürftige Menschen so gut wie möglich sicherzustellen, betonte der Caritas-Weltdachverband. Die Mittel von USAID machten laut dem Verband zuletzt etwa 40 Prozent des gesamten globalen Budgets für Entwicklungszusammenarbeit aus.

Eine Frau sitzt neben einem Sack mit Weizen, nachdem dieser in der Region Tigray im Norden Äthiopiens verteilt wurde. / © Ben Curtis/AP (dpa)
Eine Frau sitzt neben einem Sack mit Weizen, nachdem dieser in der Region Tigray im Norden Äthiopiens verteilt wurde. / © Ben Curtis/AP ( dpa )

"Das Leben und die Würde von Millionen von Menschen stehen auf dem Spiel. Wir rufen Regierungen, internationale Organisationen und Interessengruppen auf, ihre Stimme zu erheben und die US-Regierung nachdrücklich aufzufordern, diese gefährlichen Maßnahmen zurückzunehmen", so Generalsekretär Dutton.

Musk wirft USAID Korruption und Verschwendung vor

Die Trump-Regierung will die staatliche Entwicklungsbehörde mit rund 10.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von mehr als 40 Milliarden US-Dollar auflösen und stark verkleinert in das Außenministerium überführen. Vor allem Tech-Milliardär Elon Musk, der Trump in Sachen Bürokratieabbau berät, übte zuletzt harsche Kritik an USAID. Er warf der Behörde Korruption und Verschwendung von Steuermitteln in gigantischem Ausmaß vor. Entwicklungsexperten in aller Welt loben indes das Engagement von USAID und befürchten negative Auswirkungen auf den globalen Kampf gegen Hunger, Krankheit, Armut und Fluchtursachen.

Weißes Haus relativiert Trumps Gaza-Pläne

Einen Tag nach den international auf Entsetzen gestoßenen Aussagen von US-Präsident Donald Trump über die Zukunft des Gazastreifens äußert sich das Weiße Haus zurückhaltender. Auf die Frage einer Journalistin, ob die US-Regierung bereit sei, die Menschen mit Zwang aus ihrer Heimat zu vertreiben, reagierte Sprecherin Karoline Leavitt ausweichend. 

US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu / © Alex Brandon (dpa)
US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu / © Alex Brandon ( dpa )
Quelle:
KNA