Caritas Schweiz beklagt "dummes Geschwätz" in Flüchtlingskrise

Fünf Jahre Krieg in Syrien

Nach fünf Jahren Krieg in Syrien hat die Schweizer Caritas eine verheerende Bilanz gezogen: Während sich die humanitäre Lage vor Ort massiv verschlechtert habe, reagiere die Schweiz knauserig und realitätsfremd.

In der Nähe von Damaskus (dpa)
In der Nähe von Damaskus / ( dpa )

Der Alltag in Syrien sei von Bombardierungen geprägt. Vergewaltigungen, Entführungen und Organhandel seien an der Tagesordnung, sagte Caritas-Direktor Hugo Fasel am Montag.. Das Argument, die Schweiz könne nicht die ganze Welt aufnehmen, halte er angesichts solcher Tatsachen für "dummes Geschwätz". Denn: "Wenn es irgendwie geht, bleiben diese Leute in Syrien." Flucht sei nur der letzte Ausweg.

Auch wenn es schwierig sei, exakte Zahlen zu erheben, so seien von den einst 23 Millionen Einwohnern Syriens noch immer etwa 19 Millionen im eigenen Land. 2,7 Millionen seien in der Türkei, 1,1 Millionen im Libanon, 650.000 in Jordanien und 250.000 im Irak.

Demgegenüber stehe die von Caritas genannte Zahl von 1,5 Millionen nach Europa geflüchteten Syrern. Dies, so Fasel, entspreche 0,2 Prozent der europäischen Gesamtbevölkerung. Angesichts solcher Zahlen "ist es falsch zu behaupten, Europa verliere seine Identität".

 


Quelle:
KNA