Caritas Münster kritisiert Streichung von Fördermitteln

In Kalkulation fest eingeplant

Nach der Streichung der KfW-Förderung für klimafreundliches Bauen sieht die Caritas im Bistum Münster Bau und Sanierung von Sozialimmobilien in Gefahr. Insbesondere die Mieten könnten dadurch noch weiter ansteigen.

Wohnungsbau  / © Marijan Murat (dpa)
Wohnungsbau / © Marijan Murat ( dpa )

Investitionen von rund 100 Millionen Euro müssten neu kalkuliert und umgeplant werden, teilte der Diözesancaritasverband am Dienstag in Münster mit. Die gestoppten Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beträfen in erster Linie Ersatz- und Erweiterungsbauten von Altenhilfe-Einrichtungen. Gefährdet seien baureife und geplante Projekte. "Wir brauchen zeitnah neue Regelungen, die uns Planungssicherheit geben", sagte Direktor Heinz-Josef Kessmann.

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )

Kosten in Milliardenhöhe

Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium unter Robert Habeck (Grüne) hat zum 24. Januar die KfW-Förderprogramme gestoppt und begründete dies unter anderem mit einer Antragsflut und Kosten in Milliardenhöhe. Zuvor konnten die Mittel für klimafreundliches Bauen und energieeffizientes Sanieren beantragt werden.

Gefahr einer Mieterhöhung

"Eine hohe Energieeffizienz ist ein fester Bestandteil der Planung von Sozialimmobilien der Caritas", erklärte der Verband. Die Fördermittel der KfW ermöglichten deren Umsetzung und seien in die Kalkulation der Bauprojekte fest eingeplant. Bei einem Wegfall der Mittel drohe die Gefahr, dass die Miete für die Bewohnerinnen und Bewohner steige.

Quelle:
KNA