Zum Auftakt der Beratungen der Bund-Länder-Kommission Pflege wünscht sich die Caritas mehr Mitsprache. "Die Bundesgesundheitsministerin wäre gut beraten, die Träger der Pflegeeinrichtungen über die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege in die Beratungen der Bund-Länder-AG einzubeziehen", erklärte Eva Welskop-Deffaa, die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, am Montagmorgen in Berlin.
Grundsätzlich begrüße sie es sehr, dass das Thema Pflege offenbar mit einer gewissen Priorität angegangen werde, ergänzte sie. Und es sei auch richtig, dabei den Fokus auf Versorgungssicherheit und Finanzierung zu legen.
Zahlungen mit Verzögerung machen Probleme
"Leider ist es traurige Realität, dass Pflegekassen und vor allem Sozialämter oft nur mit erheblicher Verzögerung zahlen", beklagte die Caritas-Präsidentin weiter: "Daraus ergeben sich vor allem dann, wenn Pflegebedürftige in der Einrichtung zwischenzeitlich versterben, erhebliche Zusatzaufwände und Probleme für die Träger. Die schlechte Zahlungsmoral der Kostenträger bringt Pflegeeinrichtungen nicht nur an den Rand ihrer Liquiditätssicherung, sie gefährdet längst ihre Existenz."
Der Zukunftspakt müsse aber nicht nur die Finanzierungsbedingungen verbessern, sondern auch dazu beitragen, "innovative Konzepte, die die Praxis entwickelt hat, zu fördern und in die Regelversorgung zu bringen".
Auch KI nutzen
Welskop-Deffaa forderte neue kreative Konzepte der wohnortnahen Pflege im Quartier, gerade auch im ländlichen strukturschwachen Raum. Außerdem brauche es "Bürokratieabbau und eine bessere Nutzung von Digitalisierung und KI, angefangen vom Prinzip 'once only" bei Anträgen von Pflegebedürftigen bis hin zur Vermeidung von Doppelprüfungen". Das alles könne ungenutzte Spielräume für eine finanzierbare, leistungsfähige Pflege der Zukunft eröffnen, betonte die Caritas-Präsidentin.