Caritas beklagt tausende Tote durch Krieg in Ostkongo

Kaum wahrgenommene humanitäre Krise

Es gibt Vergewaltigungen, Tötungen und Selbstjustiz. Caritas international ruft zu Hilfen für die Opfer des Kriegs in der Demokratischen Republik Kongo auf. Eine Caritas-Klinik kümmert sich um vergewaltigte Frauen.

Demokratische Republik Kongo, Kibumba: Einige Menschen stehen an einer Straße und beobachten Monusco-Blauhelme in einem militärischen Fahrzeug.  / © Moses Sawasawa/AP (dpa)
Demokratische Republik Kongo, Kibumba: Einige Menschen stehen an einer Straße und beobachten Monusco-Blauhelme in einem militärischen Fahrzeug. / © Moses Sawasawa/AP ( dpa )

Der Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo hat nach Einschätzung von Caritas international zu einer dramatischen, von der Weltgemeinschaft kaum wahrgenommen humanitären Krise geführt. 

"Menschen werden überfallen, auch in ihren Häusern, es kommt zu Plünderungen, auch zu gezielten Tötungen, zudem wird uns von Selbstjustiz berichtet", sagte der Caritas-Afrika-Experte Volker Gerdesmeier am Dienstag in Freiburg. 

Angst und Seuchen

Die Bevölkerung traue sich nicht mehr auf die Straßen, die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten sei katastrophal. Es drohten Seuchen wie Cholera undTyphus.

Caritas international unterstützt nach eigenen Angaben in der umkämpften ostkongolesischen Stadt Goma kirchliche Organisationen, die sauberes Trinkwasser verteilen. Auch sei eine mobile Klinik für Schwangere und Opfer von Vergewaltigungen aufgebaut worden. Schwierig sei die Betreuung und Unterbringung der Binnenvertriebenen.

Ostkongo seit Jahrzehnten umkämpft

Ostkongo ist - auch wegen seiner Bodenschätze wie Gold und Coltan - seit Jahrzehnten umkämpft. Zuletzt hat sich der Krieg zwischen kongolesischen Armee und der Rebellenmiliz M23 verschärft. Die Rebellen haben Ende Januar Goma eingenommen. Die Regierung geht von 8.000 Toten und 400.000 Vertriebenen aus.

Caritas international

Caritas International arbeitet eng mit den weltweit 165 nationalen Caritas-Organisationen zusammen. Von seinem Hauptsitz in Freiburg aus unterstützt das katholische Hilfswerk jährlich etwa 1.000 Hilfsprojekte in aller Welt. In den Projekten gewährleisten die Kompetenz und das Engagement der einheimischen Caritas-Mitarbeiter den dauerhaften Erfolg vor Ort.

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )


 

Quelle:
KNA