Caritas befürchtet Kündigungen wegen Impfpflicht

"Eine schmerzliche Lücke"

Der Deutsche Caritasverband rechnet angesichts der Einführung einer Impfpflicht im Gesundheitsbereich zum 15. März mit mehr Kündigungen in Pflegeheimen. Vor allem Einrichtungen in Regionen mit geringer Impfquote seien betroffen. 

Caritas warnt vor Kündigungen wegen Impfpflicht / © Harald Oppitz (KNA)
Caritas warnt vor Kündigungen wegen Impfpflicht / © Harald Oppitz ( KNA )

 

"Gerade aus den Regionen, in denen die Impfquoten generell niedrig sind (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, auch Teile Bayerns und Baden-Württembergs), hören wir, dass es Kolleginnen und Kollegen gibt, die eher ihre Stelle in der Altenpflege oder Behindertenhilfe aufgeben werden, als sich impfen zu lassen", sagte die Präsidentin des Wohlfahrtsverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). "Sie suchen und finden neue Arbeitsplätze etwa im Einzelhandel und kommen damit dem Gesundheitsamt zuvor."

Caritas Deutschland

Der Deutsche Caritasverband (DCV) ist der größte Wohlfahrtsverband Europas. Die Dachorganisation katholischer Sozialeinrichtungen setzt sich für Menschen in Not ein. Mit rund 690.000 hauptamtlichen Mitarbeitern - 80 Prozent sind Frauen - ist die Caritas zudem der größte private Arbeitgeber in Deutschland. Der Begriff "caritas" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe. Sitz des 1897 gegründeten Verbands ist Freiburg. Wichtige Bedeutung haben die Büros in Berlin und Brüssel.

Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus (KNA)
Hinweisschild der Caritas / © Michael Althaus ( KNA )

Sorge über Abgänge der Pflegekräfte

Welskop-Deffaa ist besorgt über die Abgänge der Pflegekräfte. "Jeder Beschäftigte, den wir verlieren - sei es, weil er abwandert, sei es weil er erkrankt - reißt eine schmerzliche Lücke in eine seit Jahren enge Personaldecke", warnte sie. Es werde dann immer schwerer, die Versorgungssicherheit für alte und behinderte Menschen zu gewährleisten.

Quelle:
KNA