"Der Sommer in der Stadt ist für wohnungslose Menschen oft schlimmer als der Winter", warnte Carmen Speck von der Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas. Obdachlose seien besonders stark gefährdet, an Hitzetagen zu sterben.
Menschen, die draußen lebten, hätten kaum eine Chance, einen kühlen Ort zu finden. Bibliotheken, Kaufhäuser und andere klimatisierte Orte blieben ihnen oft verwehrt; besonders, weil sie nicht den "gesellschaftlichen Normen" entsprächen, sagte Speck.
Wie Bürger helfen können
In der Straßenambulanz werden an heißen Tagen große Container mit Wasser und Getränken zur freien Verfügung bereitgestellt, damit Betroffene ihre Flaschen auffüllen können.
Bürger, die tief schlafende Obdachlose in praller Sonne vorfinden, sollten sie behutsam wecken und motivieren, sich in den Schatten zu begeben, raten die Mediziner. Zudem sollte man Obdachlosen Mineralwasser anbieten. Dieses enthalte mehr Elektrolyte - also Mineralstoffe, die für viele Körperfunktionen wichtig sind - als stilles Wasser.
Die Elisabeth-Straßenambulanz wurde 1993 zur medizinischen Grundversorgung von wohnungslosen Menschen gegründet. Neben Pflegefachkräften arbeiten hier auch Ärzte der Allgemeinmedizin, Inneren Medizin und Psychiatrie. Die Mitarbeiter beobachten seit Jahren eine kontinuierliche Verschlechterung der gesundheitlichen Situation ihrer Klientel - besonders in den Sommermonaten.