Bischöfliche Kirchenmusikschule Essen bildet ökumenisch aus

Bundesweit einmalig

An der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen wird die Ausbildung ökumenisch. Die Ausbildung für nebenberufliche und ehrenamtliche Organisten und Chorleiter enthält künftig auch evangelische Inhalte zu Liedgut und Gottesdiensten.

Ein Mann an der Orgel / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Mann an der Orgel / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das teilte das Bistum Essen am Mittwoch mit. Der zwei- bis vierjährige Kurs eröffne mit dem Erreichen der sogenannten C-Prüfung künftig Anstellungsmöglichkeiten nicht nur in katholischen, sondern auch in evangelischen Gemeinden. Für den Ausbildungsbeginn zum Wintersemester sind noch Anmeldungen möglich.

Bundesweit einmalig

"In dieser Form ist das bislang bundesweit einmalig", erklärte Schulleiter Jörg Stephan Vogel. Möglich geworden sei die ökumenische Ausbildung dank einer engen Zusammenarbeit mit den evangelischen Landeskirchen Rheinland und Westfalen.

Generalvikar Klaus Pfeffer sprach von einem neuen, wichtigen Schritt der ökumenischen Zusammenarbeit im Ruhrgebiet. In enger Abstimmung mit den beiden evangelischen Landeskirchen und den Kirchenkreisen Essen, Mülheim sowie Gelsenkirchen und Wattenscheid seien Lerninhalte ergänzt worden.

Künftig würden nicht nur evangelische Dozenten, sondern auch evangelische Prüfer ins Haus geholt. Somit würden die Abschlüsse künftig in beiden Kirchen anerkannt und müssten von Bewerbern evangelischer Gemeinden nicht mehr andernorts nachgeholt werden.

Strukturelle Gründe

Auch strukturell gebe es gute Gründe für eine Kooperation, hieß es. Während das Bistum seit über 50 Jahren eine eigene Kirchenmusikschule betreibe, laufe die Ausbildung der nebenamtlichen Kirchenmusiker in den benachbarten evangelischen Kirchenkreisen an wechselnden Standorten und in unterschiedlichen Kurskonstruktionen.

"Hier öffnen wir unsere Strukturen, um dank der Kooperation mit den evangelischen Landeskirchen nun auch den evangelischen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern eine verlässliche Ausbildung bei uns anbieten zu können." Angesichts zurückgehender Kirchenmusikerzahlen in beiden Kirchen müssten Christen ihre konfessionellen Grenzen in der Praxis immer weiter überwinden, erklärte Pfeffer.

 

Quelle:
epd