Bund für Soziale Verteidigung zur Lage im Irak

Fortschritte der Friedensarbeit

Der Bund für Soziale Verteidigung meldet erste Fortschritte in der Friedensarbeit im Irak. Nach Angaben des Partner-Netzwerks "La Onf - keine Gewalt" beteiligten sich mittlerweile 180 Organisationen und 300 Aktivisten aus allen irakischen Provinzen an der nunmehr dritten "Woche der Gewaltfreiheit".

 (DR)

Man habe sich für die aktive Gewaltfreiheit entschieden, weil es der einzige Weg sei, die amerikanische Besatzung des Iraks zu beenden, sagte "La Onf"-Verteter Haider Jaseb Al-Behadili, mit dem der Bund für Soziale Verteidigung zurzeit eine bundesweite Veranstaltungsreihe organisiert.

Die irakische Bevölkerung sei des Kämpfens müde und wolle endlich Frieden, erklärte Jaseb Al-Behadili. Auch viele der bewaffneten Gruppen und Milizen, die vor drei Jahren die Amerikaner mit Gewalt bekämpft hätten, sähen inzwischen ein, dass Gewalt nur mehr Leiden erzeugt. Sie hätten deshalb Friedensvereinbarungen mit den US-Soldaten getroffen. Das Netzwerk "La Onf" erhalte in diesem Klima viel Zustimmung.

Zeichen der Hoffnung für Gewaltfreiheit
Der Geschäftsführer des Bundes für Soziale Verteidigung, Björn Kunter, sagte, der positive Bericht aus dem Irak sei ein Zeichen der Hoffnung für Gewaltfreiheit. Nun müsse der von US-Präsident Barack Obama angekündigte Rückzug der amerikanischen Truppen schnell vollzogen werden, damit die Iraker ihren Frieden schaffen könnten. Die Bundesregierung rief er auf, statt einem verstärkten Militäreinsatz die gewaltfreien Akteure in der Region zu stärken.

Das ehrenamtlich arbeitende "La Onf"-Netzwerk ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss mehrerer unabhängiger Menschenrechts-, Frauen- und Demokratieorganisationen. In allen 18 irakischen Provinzen wurden Koordinierungsräte aufgebaut. Neben öffentlichen Kampagnen arbeitet das Netzwerk an Schulen, Kindergärten und Universitäten.

Der Bund für Soziale Verteidigung besteht seit 20 Jahren. Gegründet wurde der Fachverband der Friedensbewegung 1989 im ostwestfälischen Minden. Gründungsvorsitzende waren der Friedensforscher Theodor Ebert und die Grünen-Politikerin Petra Kelly (1947-1992). Dem Verein gehören heute bundesweit 49 Organisationen und knapp 400 Mitglieder an.