Bürgermeister von Bethlehem wirft der Welt Passivität vor

"Friede für Palästinenser"

Der Bürgermeister von Bethlehem, Anton Salman, hat der Welt Untätigkeit und Gleichgültigkeit hinsichtlich des Nahostkonflikts vorgeworfen. Immer mehr junge Palästinenser verließen das Land, um der Unterdrückung zu entkommen.

Die Geburtskirche in Bethlehem / © Berthold Werner
Die Geburtskirche in Bethlehem / © Berthold Werner

"Wo sind Friede und Gerechtigkeit für die Palästinenser?", so der Katholik in einer Rede anlässlich der traditionellen Weihnachtsbaum-Entzündung zum ersten Advent im Zentrum der Geburtsstadt Jesu. Er forderte die Weltgemeinschaft auf, endlich einen unabhängigen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt durchzusetzen.

Salman prangerte eine "willkürliche Besatzungspolitik" der Israelis an. Er verurteilte insbesondere deren Siedlungspolitik sowie Grenzzäune, Checkpoints und willkürliche Verhaftungen.

Leben in Freiheit und Unabhängigkeit

"Warum ist die internationale Gemeinschaft nicht in der Lage, Gerechtigkeit und einen umfassenden Frieden zu erzielen", so Salman weiter. Es sei an der Zeit, dass die Palästinenser in Freiheit und Unabhängigkeit leben könnten "wie andere Völker auf der Welt".

An der Zeremonie auf dem Manger-Platz im Zentrum Bethlehems nahmen unter anderen der palästinensische Ministerpräsident, Rami Al-Hamdallah, sowie Vertreter der Kirchen und des Diplomatischen Korps teil.

Mahmud Abbas trifft sich zu einer Audienz beim Papst

Unterdessen wird Palästinenserpräsident Mahmud Abbas an diesem Montag zu einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan erwartet. Das verlautete das vatikanische Presseamt. Die Visite erfolgt knapp drei Wochen nach einem Besuch von Israels Staatspräsident Reuven Rivlin.

Zuletzt war Abbas im November 2017 im Vatikan. Nach offiziellen Angaben ging es in den Gesprächen um eine Neubelebung des Nahost-Friedensprozesses. Im Juni 2014 nahm Abbas gemeinsam mit dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres an einem Friedensgebet in den vatikanischen Gärten teil.