Gegenüber dem spanischen Portal ABC bezeichnete Louis Prevost sich selbst als konservativen Anhänger der Trump-Bewegung "Make America Great Again". Für seinen Bruder sei es dagegen als Papst schwierig, die MAGA-Ansichten zur Einwanderungspolitik zu teilen. "In diesem Punkt haben wir unterschiedliche Meinungen", so Prevost.
Zugleich betonte er, sein Bruder sei trotz des Pontifikats derselbe geblieben. "Ich sehe die Dinge, die er als Papst tut, und denke: 'Das hätte mein Bruder gemacht.' Er ist er selbst", so Prevost. Zudem begegne Leo XIV. Menschen auf Augenhöhe und äußere Kritik respektvoll. Still oder schüchtern sei er nicht: "Wenn er etwas zu sagen hat, wird er es sagen."
"Wir unterstützen dich"
Die Familie Prevost sei stark religiös geprägt aufgewachsen, sagte der Bruder des Papstes. Er und seine Geschwister hätten katholische Schulen besucht. Die Entscheidung Leos, Priester zu werden, habe die Eltern stolz gemacht. Die Brüder hätten ihn zwar gelegentlich geneckt - "Einer wie du im Priesterseminar!?" - ihn aber zugleich unterstützt: "Du machst dein Ding. Wir unterstützen dich. Du bist nicht verrückt, du willst etwas Gutes tun. Mach weiter."
Prevost berichtete weiter, dass der Papst während seines Pontifikats wenig Zeit für private Treffen habe. Zuletzt haben die Brüder jedoch mehrere Stunden gemeinsam in Rom verbringen können. Er selbst halte sich aber mit öffentlichen Äußerungen zurück, um seinen Bruder, den Papst, nicht in unangenehme Situationen zu bringen.
Trotz politischer Differenzen verbinde die Brüder vieles, sagte Prevost. Beide teilten etwa eine besondere Leidenschaft: "Wir haben
viele gemeinsame Interessen, wir beide mochten schon immer Autos." Meinungsverschiedenheiten in der Familie würden stets
überwunden - "So sind Familien".
