"Brot für die Welt" dringt auf gerechte Weltwirtschaft

Unfairer Marktzugang

"Brot für die Welt" mahnt konkrete Vorschläge zur gerechteren Gestaltung der Weltwirtschaft an. Seit über 20 Jahren
fordern Entwicklungsländer, dass ihre Interessen stärker von den Industriestaaten berücksichtigt werden.

Frau in Südafrika pflanzt Süßkartoffeln an / © JonathanJonesCreate (shutterstock)
Frau in Südafrika pflanzt Süßkartoffeln an / © JonathanJonesCreate ( shutterstock )

Das gilt besonders für den Marktzugang und Marktschutz im Agrarsektor", sagte Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Meerespolitik bei "Brot für die Welt" zu einer am Montag beginnenden Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Abu Dhabi. Stattdessen schützten die EU und die USA ihre eigenen Märkte mit Subventionen.

Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Meerespolitik bei "Brot für die Welt" / © Christian Ditsch (epd)
Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Meerespolitik bei "Brot für die Welt" / © Christian Ditsch ( epd )

"Doppelzüngigkeit muss beendet werden"

"Andersherum sollen afrikanische Staaten ihre Märkte offenhalten - etwa für Agrarüberschüsse aus der EU. Diese Doppelzüngigkeit muss beendet werden", forderte Marí für die von der evangelischen Kirche getragene Hilfsorganisation.

Entwicklungländer sollten Exportsteuern erheben

Um neue Wirtschaftszweige besser aufbauen zu können, sollte es Entwicklungsländern nach Ansicht von "Brot für die Welt" erlaubt werden, umfangreicher als bisher industriepolitische Maßnahmen wie die Einführung von Industriezöllen und Exportsteuern zu ergreifen.

Die EU wiederum müsse ihre Märkte für Exporte aus Entwicklungsländern offenhalten. Die WTO-Ministerkonferenz berät von Montag bis Donnerstag in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Hilfswerk "Brot für die Welt"

Als weltweit tätiges Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland ist "Brot für die Welt" nach eigenen Angaben in mehr als 90 Ländern rund um den Globus aktiv. Gemeinsam mit lokalen Partnern hat das Hilfswerk den Ansatz, die Lebenssituation armer und ausgegrenzter Menschen zu verbessern. Zentraler Schwerpunkt der Arbeit ist die Ernährungssicherung. "Brot für die Welt"  unterstützt die arme und ländliche Bevölkerung darin, mit umweltfreundlichen und standortgerechten Methoden gute Erträge zu erzielen.

"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach (epd)
"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach ( epd )
Quelle:
epd