Tagebau-Gegner demonstrieren bei Bischofstreffen in Lingen

Braunkohleabbau und die Folgen

Im Anliegen liegt man dicht beieinander: Rund ein Dutzend Umweltaktivisten haben am Rande der Frühjahrstagung der deutschen Bischöfe in Lingen für die Erhaltung von Dörfern und Kirchen im rheinischen Braunkohlerevier demonstriert.

Demonstrantin für Umweltschutz / © Harald Oppitz (KNA)
Demonstrantin für Umweltschutz / © Harald Oppitz ( KNA )

Eine entsprechende Online-Petition mit rund 550 Unterschriften überreichten sie am Mittwoch dem Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer.

Dutzende Kirchen in den Diözesen Aachen und Köln seien bereits den Baggern zum Opfer gefallen, heißt es in einem Appell katholischer Christen, der vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und anderen Organisationen unterstützt wird.

Nun dürfe die Kirche als Grundeigentümer und Immobilienbesitzer im Rheinland keine weiteren Gotteshäuser und Grundstücke an den Energiekonzern RWE verkaufen. Bedroht seien die Kirchen in den Orten Keyenburg, Kuckum, Berverath, Morschenich und Manheim.

"Wir sind uns nah"

Langendörfer bekundete Verständnis dafür, dass die Bewohner der Ortschaften unter einem Heimatverlust leiden. Weiter sagte er, dass die Bischöfe das Anliegen der Initiativen grundsätzlich teilten und schon seit Jahren für Klima- und Umweltschutz einträten.

Papst Franziskus habe die Thematik im Papstschreiben "Laudato si" aufgegriffen und in einen internationalen Rahmen gestellt. "Wir sind uns nah", so Langendörfer. Allerdings könne sich die Bischofskonferenz nicht in die nordrhein-westfälische oder kommunale Politik einmischen.


Pater Hans Langendörfer / © Harald Oppitz (KNA)
Pater Hans Langendörfer / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA