Brasiliens Präsident Lula möchte in Nicaragua vermitteln

"Ich werde Erfolg haben"

Der brasilianische Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva möchte im Fall eines in Nicaragua inhaftierten Bischofs vermitteln. Papst Franziskus habe ihn bei seiner Audienz um eine Vermittlung in dem Fall gebeten.

Papst Franziskus empfängt Luiz Inacio Lula da Silva / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Luiz Inacio Lula da Silva / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Rolando Alvarez von Matagalpa, ein prominenter Widersacher von Nicaraguas Präsident Daniel Ortegas, wurde im Februar wegen angeblichen Landesverrats zu mehr als 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Lula werde Ortega anrufen und ihn überzeugen, Alvarez freizulassen, erklärte der Brasilianer auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in Rom laut "La Repubblica", einen Tag nach einer Audienz bei Papst Franziskus.

Ortega habe Fehler gemacht

Der Papst habe ihn bei ihrem Treffen am Mittwoch im Vatikan darum gebeten, erklärte Lula. "Ich bin hartnäckig, geduldig und tolerant. Ich werde Erfolg haben", versicherte der Präsident. Ortega habe einen Fehler gemacht, wie viele andere. Aber nur wenige könnten sich entschuldigen, obwohl eine Entschuldigung die mutigste Tat ist, die ein Mensch tun kann, so der 77-jährige Lula, der im Januar seine dritte Amtszeit (2003 bis 2006, 2007 bis 2010) in Brasilien antrat.

Nicaragua kappt diplomatische Beziehungen mit Vatikan

Nicaragua hat wohl die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl gekappt. Grund ist ein Interview des Papstes, in dem er das Regime mit ehemaligen kommunistischen Diktaturen und dem Nationalsozialismus verglichen hatte. Das berichtet die Zeitung "La Presa" aus Managua unter Berufung auf diplomatische Kreise in Rom.

Fahne Nicaraguas / © BUTENKOV ALEKSEI (shutterstock)
Quelle:
KNA