Bistum Hildesheim legt Finanzbericht von 2021 vor

Trotz Haushaltsplus finanzielle Unsicherheit

Das Bistum Hildesheim hat das Jahr 2021 mit einem Überschuss von 8,9 Millionen Euro abgeschlossen. Auf die norddeutsche Diözese kommen allerdings in Zukunft große Unsicherheiten zu, da die stillen Reserven immer knapper werden.

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Damit sei das Jahresergebnis besser ausgefallen als geplant, teilte die norddeutsche Diözese am Donnerstag mit.

Für die künftige Entwicklung der Finanzen des Bistums mit seinen rund 570.000 Katholiken sehen die Verantwortlichen jedoch große Unsicherheiten. Als wichtigste Gründe werden die hohe Zahl der Kirchenaustritte und mögliche wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Kriegs genannt.

Hinzu kämen Schwankungen der Kapitalanlagen, die in jüngster Zeit zu einem Rückgang der stillen Reserven geführt hätten. 

Bistum Hildesheim

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.


Halbierung des Gebäudestandes

Ein weiteres Risiko für den Haushalt bildet dem Bistum zufolge ein Investitionsstau an Kirchengebäuden. Für einen Bestand von 1.400 Objekten steht den Angaben nach ein Bauetat von 8 Millionen Euro zur Verfügung. Darum habe man im vergangenen Jahr einen Prozess gestartet, der zur Halbierung des Gebäudebestandes führen soll.

Wie das Bistum unter Verweis auf seinen im Internet veröffentlichten Geschäftsbericht weiter mitteilte, stieg 2021 das Haushaltsvolumen auf 286,6 Millionen Euro (2020: 265,1 Millionen), die Bilanzsumme auf 509 Millionen Euro (2020: 466 Millionen). Die Kirchensteuereinnahmen seien mit 180 Millionen Euro 6 Millionen Euro höher ausgefallen als 2020 und hätten fast das Vor-Corona-Niveau von 2019 (181,5 Millionen) erreicht.

Investitionen in pastorale Gestaltung

Größte Ausgabeposten waren laut Angaben Personalkosten, gefolgt von Mittelzuweisungen für die Kirchengemeinden und die Caritas. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen seien erheblich aufgestockt worden, und zwar um 24,3 Millionen Euro.

Der Überschuss von 8,9 Millionen Euro soll je zur Hälfte in zwei neue Rücklagen fließen: eine für mögliche Risiken, die andere für Investitionen und Entwicklung. Damit sei es erstmals gelungen, 4,5 Millionen Euro "für die pastorale Gestaltung und damit für die Zukunft des Bistums Hildesheim" bereitzustellen, sagte die Finanzdirektorin der Diözese, Anja Terhorst.

Quelle:
KNA