Bistum Essen plant stärkere Zusammenarbeit von Pfarreien

Bis 2031

In den kommenden Jahren sollen sich die Pfarreien im Bistum Essen zu größeren Kirchengemeinden zusammenschließen und enger kooperieren. Ziel ist es, trotz weniger Kirchenmitglieder und finanziellen Mitteln die Seelsorge zu erhalten.

Blick auf Essen im Ruhrgebiet / © Pi-Lens (shutterstock)
Blick auf Essen im Ruhrgebiet / © Pi-Lens ( shutterstock )

Mit dem Reformprojekt "Christlich leben. Mittendrin" reagiert das Ruhrbistum auf zurückgehende finanzielle Mittel und will seine Präsenz in der Region langfristig sichern, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Ziel sei es, katholische Organisationen und Einrichtungen besser zu vernetzen und die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Gruppen zu verbessern. Das von Bischof Franz-Josef Overbeck geleitete Bistum Essen umfasst das Ruhrgebiet und angrenzende Regionen zwischen Rhein und Lenne. Es zählt knapp 640.000 Katholiken in 40 Pfarreien und gilt als flächenmäßig kleinstes Bistum Deutschlands.

Programmmanager Johannes Vutz betonte, dass die bestehenden Pfarreien trotzdem wichtige Orte des christlichen Lebens bleiben sollen. "Auch wenn wir über Geld und Effizienz sprechen: Wir wollen keine kirchlichen Großkonzerne schaffen", sagte er. Es gehe vielmehr darum, mit weniger Ressourcen besser zu wirtschaften - etwa durch gemeinsame Verwaltung und gebündelte Gremienarbeit.

Ländliche Regionen haben mehr Zeit

In Oberhausen und Bottrop ist die Umsetzung laut Vutz bereits weit
fortgeschritten: Dort wählen die Katholikinnen und Katholiken inzwischen einen gemeinsamen Kirchenvorstand auf Stadtebene, statt getrennt nach Gemeinden. Die Pfarreien der beiden Städte sollen schon bald fusionieren und bis Ende 2027 neue Stadtkirchen-Netzwerke gründen.

Mülheim und Bochum dagegen stecken noch in den ersten Planungen. Bis 2031 sollen weitere Städte folgen - darunter Duisburg, Gelsenkirchen und Essen. In den ländlicheren Kreisdekanaten ist die Situation nach Angaben von Vutz offener. Dort will das Bistum im nächsten Jahr Konzepte für sogenannte Kreiskirchen entwickeln, die besser zu den jeweils unterschiedlichen Strukturen außerhalb der Ruhrgebietsstädte passen sollen.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder. Heute sind es 638.000 Mitglieder (Stand März 25). 

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA