Bistum Eichstätt bedauert Kommunikation zum Jugendstellen-Aus

Bistumsleitung wirbt um Verständnis

Bis Ende 2026 will das Bistum Eichstätt seine Jugendstellen schließen. Daran hatte sich jüngst Kritik entzündet, der Jugendverband BDKJ etwa verfasste einen offenen Brief. Nun hat die Bistumsführung geantwortet.

Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom / © Katharina Gebauer (KNA)
Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom / © Katharina Gebauer ( KNA )

Das Bistum Eichstätt hat Mängel in der Kommunikation zur geplanten Schließung seiner Jugendstellen eingeräumt. Letztere hatte der diözesane Ableger des katholischen Jugendverbands BDKJ in einem offenen Brief an die Bistumsleitung kürzlich kritisiert. 

Von der Diözese hieß es nun, man habe verstanden, dass der Entschluss "Verletzungen ausgelöst und viele überrumpelt hat". Und weiter: "Wir können dies nachvollziehen und bedauern das." Unterschrieben ist der Brief unter anderen von Bischof Gregor Maria Hanke und seinem Stellvertreter, Generalvikar Michael Alberter.

Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke / © Simon Koy ( KNA )

"Wir verstehen, dass Euer und Ihr Wunsch, die Entscheidung der Schließung der Jugendstellen zurückzunehmen, eine von Herzen kommende Bitte ist", schreiben die Bistumsverantwortlichen. "Und wir wissen, wie schmerzhaft es ist, diese Entscheidung zu akzeptieren. Dass diese Entscheidung große Ungewissheit und Zukunftsängste hervorruft, bedauern wir."

Zurückgenommen wird das für Ende 2026 geplante Jugendstellen-Aus nicht. Stattdessen verweisen die Absender wie schon in der Vergangenheit auf ihre Beweggründe. Angebote der Jugendarbeit würden etwa nicht mehr im gewohnten Umfang angenommen. Man wolle die Jugendpastoral daher umstrukturieren, aber nicht reduzieren. So sollen die Verwaltungstätigkeiten für die verschiedenen Jugendverbände an einem zentralen Ort gebündelt werden, um Synergien herzustellen und Kosten zu sparen, wie es heißt.

Workshops geplant

Den Angaben zufolge sind in den nächsten Monaten mehrere Workshops zur Zukunft der Jugendarbeit geplant. Diese seien ergebnisoffen. Klar sei: "Es wird weiterhin Räume und Orte in der Diözese Eichstätt geben, in und an denen sich junge Menschen treffen und begegnen können." Selbstverständlich bleibe auch hauptberufliches Personal für die Jugendarbeit erhalten.

Der Eichstätter BDKJ hatte der Bistumsleitung vorige Woche vorgeworfen, in Sachen Jugendstellen-Aus vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein, ohne dass es zu dem Vorhaben Raum für Diskussion gegeben hätte. Kurz darauf äußerte sich auch das oberste Laiengremium im Bistum, der Diözesanrat der Katholiken, ähnlich. Die einsame Entscheidung der Bistumsleitung habe Frust ausgelöst, hieß es. Der BDKJ war am Freitag für eine Stellungnahme zum Brief der Bistumsleitung zunächst nicht zu erreichen.

Bistum Eichstätt

Das katholische Bistum Eichstätt erstreckt sich auf einer Fläche von 6.025 Quadratkilometern. In vseinen 271 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 342.000 Katholikinnen und Katholiken, das sind gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung im Bistumsgebiet. 

Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück. 740 wurde Willibald († 787), ein angelsächsischer Mönch, von Bonifatius in Eichstätt zum Priester und 741 in Sülzenbrücken bei Erfurt zum Bischof geweiht. Bischofsweihe und endgültige Niederlassung in Eichstätt markieren die Anfänge des Bistums.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )
Quelle:
KNA