Deutlich weniger Kirchensteuereinnahmen als erwartet im Bistum Augsburg: Für den Haushalt 2024 war mit rund 390,1 Millionen Euro gerechnet worden. Tatsächlich wurden es bloß 369,7 Millionen Euro (2023: 370,4 Millionen Euro). Das teilte das Bistum am Montag mit. Dadurch wuchs das Haushaltsdefizit im Vergleich zu 2023 von minus 3,7 Millionen auf minus 11,4 Millionen Euro.
Für das Bistumsvermögen hatten die Mindereinnahmen dagegen keine durchschlagend negativen Folgen: Es wuchs um knapp 14 Millionen auf rund 828 Millionen Euro. Kirchensteuermittel sind die Haupteinnahmequelle für die deutschen Bistümer. In Augsburg machen sie den Angaben zufolge rund 83,5 Prozent aller Erträge aus.
Ziel bleibt schwarze Null
Bischofsvikar Walter Merkt sagte: "Wir sehen, dass der Effekt aus dem Rückgang der Katholikenzahl erheblich ist, wenn er auch kaum präzise für einzelne Jahre vorhergesagt werden kann." Diözesanökonom Dominikus Kleindienst ergänzte: "Vor allem die tarifbedingten Personalkostensteigerungen bei gleichzeitig rückläufigen Kirchensteuereinnahmen beschreiben die Herausforderung, vor der das Bistum Augsburg weiterhin steht."
Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls sank auf 675,4 Millionen Euro (2023: 678 Millionen Euro). Dieses Vermögen sichert vor allem die Altersversorgung der Diözesanpriester. Die Bilanzsumme des Domkapitels belaufe sich wie 2022 auf 3,8 Millionen Euro, hieß es. Beim Katholischen Pfründestiftungsverbund Sankt Ulrich stehe eine Summe von 1,6 Milliarden Euro (2023: 1,5 Milliarden Euro) in den Büchern. Die Diözese Augsburg ist mit 13.665 Quadratkilometern Fläche und etwa 1,13 (2023: 1,17 Millionen) Katholiken das zweitgrößte der sieben katholischen Bistümer in Bayern.