Wechsel an der Spitze des Bistums Oslo: Papst Leo XIV. hat den Amtsverzicht von Bischof Bernt Ivar Eidsvig (71) angenommen. Zugleich ernannte er seinen bisherigen Amtshelfer (Koadjutor), Bischof Fredrik Hansen (46), zum offiziellen Nachfolger, wie der Vatikan (Mittwoch) mitteilte.
Im November hatte noch Papst Franziskus den Professor und früheren Vatikandiplomaten Hansen zum Koadjutor und damit zum möglichen Nachfolger in Oslo ernannt. Eidsvig leitete das Bistum im hohen Norden seit 2005, ist inzwischen jedoch gesundheitlich angeschlagen und gehbehindert. Hansen, Priester der norwegischen Hauptstadtdiözese, lehrte unter anderem an der Universität St. Mary's in Baltimore (USA).
Diplomatischer Dienst und Promotion in Kirchenrecht
Hansen wurde in Drammen bei Oslo geboren. Nach dem Philosophie- und Theologie-Studium in London wurde er 2007 in Oslo zum Priester geweiht. Nach einem Jahr in der Pfarrseelsorge war er bis 2011 Sekretär des Bischofs sowie Vizerektor des Priesterseminars. Zudem war Hansen von 2009 bis 2011 Sekretär des Rates der norwegischen Bischöfe.
2013 promovierte er in Rom in Kirchenrecht und trat im selben Jahr in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Anschließend war Hansen in Honduras, dann als Vatikanvertreter bei den internationalen Organisationen in Wien tätig sowie von 2019 bis 2022 als Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den UN-Organisationen in New York.
Seit 2022 ist Hansen Professor am St. Mary's Seminary and University in Baltimore.
Wie überall in Skandinavien leben Katholiken im Bistum Oslo in einer extremen Minderheitensituation. Etwa 142.000 (3,4 Prozent) der rund 4,2 Millionen Einwohner des Gebietes sind als katholisch registriert.
Zugleich wächst die Katholikenzahl stark durch Zuwanderung, etwa aus Polen. Da nicht alle Zuwanderer es gewohnt seien, sich bei ihrer Kirchengemeinde zu melden, wird die Zahl der Katholiken im Bistum Oslo inzwischen auf 250.000 geschätzt.
