Bischofsappell nach Mord an Jesuiten in Moskau

"Wie viele Opfer braucht es?"

Nach dem Mord an zwei Jesuiten in Moskau hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz in Russland, Bischof Joseph Werth, eine Veränderung der katholischen Kirche des Landes angemahnt. Wann die beiden Männer beerdigt werden, steht noch immer nicht fest.

 (DR)

"Wie viele Opfer braucht es noch, damit die Kirche in Russland, in Sibirien vom Schlaf erwacht?", heißt es in einer am Donnerstag vom internationalen Hilfswerk "Kirche in Not" in München veröffentlichten Trauerpredigt.

Der Tod der beiden Ordensmänner möge den "Glauben an Jesus Christus wiederbeleben, den Glauben an das Ewige Leben".

Laufende Ermittlungen
Die beiden Jesuiten waren am Dienstagabend tot in ihrer Wohnung in der russischen Hauptstadt aufgefunden worden. Sie wurden offenbar ermordet. Berichten zufolge ermittelt die Polizei in alle Richtungen.

Auch die Administration von Präsident Dimitri Medwedjew habe sich in den Fall eingeschaltet. Kirchenvertreter aus Deutschland reagierten mit Bestürzung. Wann die beiden Männer beerdigt werden, steht wegen der laufenden Ermittlungen bislang nicht fest.

Die Mordopfer
Bei den Toten handelt es sich um den Oberen der Jesuiten für die Region Russland, den deutschstämmigen Otto Messmer (47), und den ecuadorianischen Theologieprofessor Victor Betancourt-Ruiz (42).

Kirchenangaben zufolge wurde Betancourt-Ruiz bereits am Samstag umgebracht, zwei Tage später Messmer, als dieser von einer Reise zurückkam.