Bischof Wilmer würdigt guten Umgang mit Toten

"Echte Friedensarbeit"

Die katholische Organisation "Justitia et Pax" hat die Bedeutung eines guten Umgangs mit den Toten hervorgehoben. Es sei wichtig, die Würde der Toten und ihrer Hinterbliebenen zu achten, sagte der Vorsitzende, Bischof Heiner Wilmer.

Symbolbild Grablicht auf einem Friedhof / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Grablicht auf einem Friedhof / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Ein würdiger Umgang mit Toten ist nach Ansicht der katholischen Organisation "Justitia et Pax" auch ein Ausdruck der Menschenwürde der Hinterbliebenen im Umgang mit deren Schmerz.

Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim und Vorsitzender von der Deutschen Kommission Justitia et Pax  / © Michael Kinnen (KNA)
Heiner Wilmer, Bischof von Hildesheim und Vorsitzender von der Deutschen Kommission Justitia et Pax / © Michael Kinnen ( KNA )

"Ein guter Umgang mit dem Tod und den Toten ist echte Friedensarbeit", betonte der Vorsitzende der deutschen Kommission Justitia et Pax, der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, am Donnerstag in Berlin.

Grabschändung als Strategie

Diktatorische Regierungen nutzten eine Schändung von Gräbern und Leichnamen, um den Hinterbliebenen zusätzliche Schmerzen zuzufügen, heißt es in einer aus Anlass des Volkstrauertages dazu veröffentlichten Erklärung von Justitia et Pax. „Nur wenn wir die Würde der Toten und ihrer Hinterbliebenen achten, können wir Unrecht und Verletzung verarbeiten und Wunden heilen - nicht nur in der Familie, sondern auch in unserer Gesellschaft“, so Wilmer.

Die Kommission forderte die Bundesregierung auf, mehr als bisher für einen angemessenen Umgang mit Toten zu tun, etwa indem sie internationale Konventionen und Empfehlungen konsequent umsetzt und Verletzungen dieser Konventionen verurteilt.

Räume für Trauer besser nutzen

Gleichzeitig sollten nach Ansicht von Justitia et Pax auch die vorhandenen Gelegenheiten und Räume für Trauer, Gedenken und die Auseinandersetzung mit dem Tod besser genutzt werden. Eine gute Erinnerungskultur sei auch Ausdruck einer menschenwürdigen Gesellschaft.

Deutsche Kommission Justitia et Pax

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) wurde 1967 gegründet und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind. Justitia et Pax ist deren gemeinsame Stimme in Gesellschaft und Politik und damit Akteurin des politischen Dialogs. Darüber hinaus ist die Deutsche Kommission Bestandteil eines weltweiten Netzwerkes nationaler und regionaler Justitia-et-Pax-Kommissionen.. (Justitia et Pax)

Justitia steht für Gerechtigkeit  / © Daniel Reinhardt (dpa)
Justitia steht für Gerechtigkeit / © Daniel Reinhardt ( dpa )
Quelle:
KNA