Bischof Wilmer fordert im Ukraine-Krieg weitere Diplomatie

"Hoffnung, die uns stark macht und antreibt"

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine dazu aufgerufen, mit diplomatischen Bemühungen nicht nachzulassen. Dazu gehörten Anstrengungen um die europäische und westliche Einheit.

Bischof Heiner Wilmer / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Heiner Wilmer / © Harald Oppitz ( KNA )

Das erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax am Mittwoch in Berlin. Auch Gespräche mit internationalen Partnern in Afrika und Asien seien weiterhin wichtig. Am Freitag jährt sich der russische Angriff auf das Nachbarland Ukraine zum ersten Mal.

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden) war 1967 gegründet worden und versteht sich als Forum der katholischen Einrichtungen und Organisationen, die im Bereich der internationalen Verantwortung der Kirche in Deutschland tätig sind.

Verlässlich zur Wiederherstellung von Frieden beitragen

Wilmer erklärte, die Aufgabe für alle heiße, dass im Krieg der Frieden vorbereitet werden müsse. "Diese Aufgabe bedeutet, dass wir uns an den Krieg nicht gewöhnen, sondern verlässlich zur Wiederherstellung von Frieden und Gerechtigkeit im Herzen Europas beitragen." Das sei eine anspruchsvolle und komplexe Herausforderung. Dazu gehöre, die Verantwortlichen für den Angriffskrieg vor einem internationalen Gericht strafrechtlich zur Rechenschaft zu ziehen.

Wilmer bezeichnete den Angriff als "eklatanten Bruch des Völkerrechts", der die Grundlagen des internationalen Zusammenlebens untergrabe. Russlands Präsident Wladimir Putin habe Zerstörung, Leid und Tod über die Ukraine und seine Menschen gebracht. Tausenden Ukrainerinnen und Ukrainern, aber auch Tausenden von Putins eigenen Landsleuten sei das Leben genommen worden.

Es ist "diese Hoffnung, die uns stark macht und antreibt"

Zugleich betonte Wilmer, dass die Hoffnung auf ein Leben der Umkehr, Erneuerung und Versöhnung real sei. "Bei allen anspruchsvollen Herausforderungen, die vor uns liegen, ist es diese Hoffnung, die uns stark macht und antreibt." Weiter würdigte er "die Solidarität mit dem ukrainischen Volk und die konkrete Unterstützung der Menschen".

Diese seien Grundlage des aktuellen Handelns. Es gebe "eindrucksvolle Unterstützung für die Menschen in der Ukraine wie auch für alle Geflüchteten bei uns, die mit dem Verlust ihrer Heimat auch die Haltlosigkeit und Orientierungslosigkeit in einem für sie unbekannten Land aushalten müssen".

Heiner Wilmer

Heiner Wilmer wurde am 9. April 1961 in Schapen im Emsland geboren und wuchs auf einem Bauernhof auf. Nach seinem Abitur 1980 am Leoninum in Handrup, einem Gymnasium in Trägerschaft der Herz-Jesu-Priester, trat er ins Noviziat des Ordens in Freiburg ein.

Von 1981 bis 1986 studierte er Theologie in Freiburg sowie Romanistik in Paris. 1987 weihte ihn der Freiburger Erzbischof Oskar Saier zum Priester. Im Anschluss ging er nach Rom an die Päpstliche Universität Gregoriana, um dort Französische Philosophie zu studieren.

Bischof Heiner Wilmer / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Heiner Wilmer / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA