Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer staunt über den Umgang von Papst Franziskus mit seiner Krankheit.
"Beeindruckend ist, wie er seine Situation annimmt, den Mut nicht verliert und weiterhin eine unglaubliche Wärme ausstrahlt", sagte Wilmer in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Trotz seiner gesundheitlichen Probleme leite Franziskus die Kirche wie gewohnt weiter. "Der Papst ist geistig wach und frisch."
Das 88-jährige Kirchenoberhaupt war kürzlich fünf Wochen lang im Krankenhaus - wegen einer komplizierten und zeitweise lebensbedrohlichen Atemwegserkrankung. Am 23. März kehrte er zurück in den Vatikan und soll sich nun zwei Monate lang schonen. Ob und in welcher Form er an den Osterfeiern teilnimmt, ist unklar.
Wilmer begrüßt Verlängerung der Weltsynode
Wilmer begrüßte, dass der Papst kürzlich vom Krankenbett aus die Weltsynode bis 2028 verlängert hat. "Ich finde es stark, und es stimmt mich sehr zuversichtlich", so der Bischof. Die Synode habe die Kirche schon jetzt verändert. "Sie hat einen neuen Stil des Umgangs geschaffen, und dieser Stil wird auch in Zukunft das Leben der Kirche prägen."
Franziskus hatte die Weltsynode 2021 angestoßen. Im Rahmen des zunächst auf drei Jahre angelegten Reformprozesses sollen innerhalb der katholischen Kirche neue Wege etwa zur Mitbestimmung von Laien und zu einem neuen Zuschnitt von Bischofs- und Priesteramt gefunden werden.
Warum Reformen so lange dauern
Auf die Frage, ob das Reformprojekt nicht zu lange dauere, antwortete Wilmer: "Wir sind 1,4 Milliarden Katholiken." Teilhabe und Kommunikation erforderten Zeit. "Das gehört dazu, wenn man möchte, dass alle mit am Tisch sitzen, und man Wert darauf legt, dass die Gruppe beieinanderbleibt."
Der Gesundheitszustand des Papstes berührt den Bischof auch ganz persönlich: "Seine Krankheit zeigt mir die Vergänglichkeit des Lebens", so der 64-Jährige. "Auch ich muss damit rechnen, dass ich älter werde und meine Kräfte abnehmen."