Bischof Voderholzer schreibt Hirtenbrief zur Fastenzeit

"Das Osterfest ist der 'Freedom Day'"

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht Ostern als "Freedom Day". In seinem Hirtenbrief zur Fastenzeit spricht er von der Befreiung durch die Auferstehung Christi und geht auch auf den Krieg in der Ukraine ein.

Der Regensburger Dom / © Mikhail Markovskiy (shutterstock)
Der Regensburger Dom / © Mikhail Markovskiy ( shutterstock )

Voderholzer schreibt in seinem am Wochenende veröffentlichten Hirtenbrief zur Fastenzeit: "Das Osterfest ist der 'Freedom Day', der 'Tag der Befreiung' schlechthin; der Tag der Befreiung in einem umfassenden Sinn." Und weiter: "Am Karfreitag heftet der Herr den Schuldschein unserer Sünden an das Holz des Kreuzes und kauft uns frei.

Bischof Rudolf Voderholzer / © Maria Irl (KNA)
Bischof Rudolf Voderholzer / © Maria Irl ( KNA )

Am Karsamstag steigt er hinab in das Reich des Todes, um die Pforten der Hölle zu sprengen", so der Bischof. "An Ostern und Christi Himmelfahrt stößt er für uns das Tor des Himmels auf, trägt er unsere Menschheit zum Herzen des Vaters."

Zum Begriff "Freedom Day" erläutert Voderholzer, dieser kursiere seit einiger Zeit im Zusammenhang "mit der erhofften Aufhebung der Corona-Beschränkungen". Voderholzer ergänzt: "Die verantwortlichen Politiker sind noch zurückhaltend. Bleiben auch wir vorsichtig!"

Schockiert und zutiefst berührt

Ferner spricht der Bischof den Krieg in der Ukraine an. Es sei "das lange Zeit ganz Unvorstellbare eingetreten: Krieg in Europa, ausgelöst dadurch, dass eine Großmacht in vermeintlicher Überlegenheit das Nachbarland, das geschichtlich eng mit ihm verbunden ist, überfallen hat!"

Die Nachricht von den getöteten Zivilisten und Soldaten, die Bilder von brennenden Häusern, Fabriken, Kliniken und Atomkraftwerken schockierten, die Bilder vom Getrenntwerden der Familien sowie der Frauen und Kinder auf der Flucht rührten zutiefst an.

Aufs ewige Leben hoffen

Christsein heiße, aufs ewige Leben zu hoffen, so der Bischof weiter. "Das ist nicht Vertröstung, sondern echter Trost gerade auch noch einmal für die Opfer des Krieges, für die jede innerweltliche Gerechtigkeit zu spät kommt", schreibt Voderholzer.

Bischof Voderholze, Hirtenbrief zur Fastenzeit

"Die Hoffnung auf die Heimat im Himmel entlastet mich."

"Billige Vertröstung wäre es nur, wenn nicht zugleich das Wort Jesu ernst genommen wird: Was ihr dem geringsten meiner Schwestern und Brüder getan oder nicht getan habt, und zwar hier und jetzt, das habt ihr mir getan oder eben auch nicht getan", führt der Bischof aus. Außerdem hält Voderholzer fest: "Wenn tatsächlich, wie Meinungsforschungsinstitute festgestellt haben, auch viele Christen nicht mehr auf ein ewiges Leben hoffen, ist das ein Alarmsignal!" 

Fastenzeit

Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag vor Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.

Fastenzeit / © Tomasetti (DR)
Fastenzeit / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA