Bischof Overbeck bekundet Solidarität in Synagoge

Beistand der Katholiken

Gut einen Monat nach den Hamas-Angriffen auf Israel hat der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck die Neue Synagoge in Essen besucht. Er sicherte der jüdischen Gemeinde den Beistand und die Solidarität der katholischen Gläubigen zu.

Bischof Franz-Josef Overbeck (.), Rabbiner Shmuel Aronow (m.) und Schalwa Chemsuraschwili / © Nicole Cronauge (Bistum Essen)
Bischof Franz-Josef Overbeck (.), Rabbiner Shmuel Aronow (m.) und Schalwa Chemsuraschwili / © Nicole Cronauge ( Bistum Essen )

"Wir stehen an ihrer Seite, wenn Sie mit Antisemitismus und Hass konfrontiert werden, für den es nirgendwo auf der Welt eine Rechtfertigung gibt - schon gar nicht hier in Deutschland", sagte Overbeck an diesem Mittwoch laut Mitteilung des Bistums Essen.

Bischof Franz-Josef Overbeck, Rabbiner Shmuel Aronow und  der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Schalwa Chemsuraschwili / © Nicole Cronauge | Bistum Essen
Bischof Franz-Josef Overbeck, Rabbiner Shmuel Aronow und der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Schalwa Chemsuraschwili / © Nicole Cronauge | Bistum Essen

Der Bischof hatte bereits am Sonntag gemeinsam mit rund 4.500 Menschen vor der Alten Synagoge in Essen für Frieden und Solidarität mit Juden demonstriert. Eine Woche zuvor hatte eine islamistisch geprägte Demonstration in Essen für Aufsehen gesorgt.

Gebet für unschuldige Opfer im Gazastreifen

"Wir müssen beides im Blick behalten, weil beides eng miteinander verbunden ist: Unser Eintreten gegen Antisemitismus hier in Deutschland - von wem auch immer - und unser Engagement für den Staat Israel und seine Existenz in einem friedlichen Nahen Osten", so Overbeck.

Bischof Overbeck während seines Besuchs in der Synagoge / © Nicole Cronauge | Bistum Essen
Bischof Overbeck während seines Besuchs in der Synagoge / © Nicole Cronauge | Bistum Essen

Dies schließe das Gebet sowohl für die unschuldigen Opfer im Gazastreifen ein als auch für die getöteten, verwundeten und als Geiseln verschleppten israelischen Bürger. "Dieser Ausdruck von Verbundenheit und Solidarität ist für uns sehr wichtig und stärkt uns in dieser schwierigen Situation", erklärte der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, Schalwa Chemsuraschwili.

Dank für den Ausdruck der Verbundenheit

Der Besuch des Bischofs zeige ihm ebenso wie die Kundgebung am Sonntag, dass die meisten Menschen in Essen nicht den Parolen von Terror und Gewalt folgten, sondern Sehnsucht nach Frieden und Gemeinschaft hätten.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder.

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA