Bischof Neymeyr schreibt Gläubigen

Weiter zur Kirche stehen

Im Nachgang zur Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachtens hat sich Bischof Ulrich Neymeyr an die Katholikinnen und Katholiken des Bistums Erfurt gewandt. In dem Schreiben zeigte er sich erschüttert.

Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr / © Dominik Wolf ( KNA )

"All das, was in den letzten Tagen über die Kirche berichtet wurde, erschüttert mich und sicher auch Sie", erklärt er in dem am Freitag veröffentlichen Schreiben. "Überzeugte Katholikinnen und Katholiken, die zu DDR-Zeiten treu zur katholischen Kirche gestanden haben, sagen und schreiben mir, dass sie das jetzt nicht mehr können."

Bischof Ulrich Neymeyr

"Lassen Sie uns die Gemeinschaft mit Jesus Christus und miteinander auch in der Pandemie pflegen so gut es geht"

"Ich kann Sie nur bitten, auch jetzt zur Kirche als Heimat für Ihren Glauben zu stehen", so Neymeyr. "Vergessen Sie bitte nicht: Durch die Sakramente der Kirche sind wir eingebunden in das Erlösungswerk Christi. Durch die Kirche haben wir unseren Glauben kennengelernt. Lassen Sie uns die Gemeinschaft mit Jesus Christus und miteinander auch in der Pandemie pflegen so gut es geht."

Bezug zum Münchener Gutachten

Das Gutachten zum Missbrauch im Erzbistum München-Freising habe "einmal mehr vor Augen geführt, welches Leid Menschen in der Kirche durch sexualisierte Gewalt zugefügt wurde", erklärte Neymeyr. "Gerade deshalb werden wir nicht nachlassen mit all unseren Bemühungen um Prävention, um korrekten Umgang mit Beschuldigungen, um Sorge für die Betroffenen und um Aufarbeitung, auch wenn sie angesichts der Schuld, die die Kirche auf sich geladen hat, kaum noch zur Kenntnis genommen werden."

Der Brief soll am Wochenende in allen Gottesdiensten verlesen werden und ist auf der Homepage des Bistums eingestellt.

Quelle:
KNA