Bischof Meier ermutigt Kirche zum Offenbleiben trotz Kritik

"Nicht in Quarantäne gehen"

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich gegen eine Abschottung der Kirche angesichts massiver Kritik von außen ausgesprochen. Die Kirche sehe sich Kritik ausgesetzt, dürfe aber dennoch "nicht in Quarantäne gehen", so Meier.

Offene Kirchentür (shutterstock)

In einer Predigt in der Kirche des deutschsprachigen Zentrums "Campo Santo Teutonico" am Vatikan sagte Meier am Sonntag, die Kirche sei heute "gewissermaßen aussätzig inmitten von Menschen, die das Evangelium nicht verstehen können oder wollen". 

Meier mehrere Tage in Rom 

Die Kirche sehe sich Kritik ausgesetzt, dürfe sich aber dennoch "nicht abschotten, nicht in Quarantäne gehen". Meier erklärte weiter, die Kirche sei "nicht nur zu den vermeintlich Reinen gesandt", sie müsse sich von den Nöten der Menschen berühren lassen.  

Papst Franziskus begrüßt Bertram Meier, Bischof von Augsburg im Vatikan. / © Vatican Media/ Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus begrüßt Bertram Meier, Bischof von Augsburg im Vatikan. / © Vatican Media/ Romano Siciliani ( KNA )

Meier hält sich derzeit mehrere Tage in Rom auf und führt Gespräche mit unterschiedlichen Stellen im Vatikan. Am Freitagmorgen wurde er von Papst Franziskus in Audienz empfangen. 

Seit knapp einem Jahr ist der Augsburger Bischof Mitglied des vatikanischen Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, auch bekannt als "Ökumeneministerium des Papstes".

Ökumenekommission

Die Ökumenekommission (Kommission II) befasst sich mit den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und den anderen christlichen Kirchen in Deutschland sowie mit ökumenisch-theologischen Grundfragen wie dem Kirchen- und Amtsverständnis oder ökumenischen Zielvorstellungen. Ihr Anliegen ist eine Stärkung der Ökumene auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit der Kirche.

Symbolbild Ökumene / © Katharina Ebel (KNA)
Symbolbild Ökumene / © Katharina Ebel ( KNA )
Quelle:
KNA