Bischof Krämer warnt bei KI vor "falschen Illusionen"

"Einsatz bei der Beichte nicht vorstellbar"

Der Rottenburger Bischof informiert sich bei Forschern und Unternehmern über Möglichkeiten der KI. Er sieht Anwendungsgebiete in der Finanzverwaltung. Doch der menschliche Kontakt sei unersetzlich, wie etwa in der Beichte.

Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht (KNA)
Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer mahnt zu einem kritischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). "Man sollte sich nicht falschen Illusionen hingeben", sagte Krämer bei einem Besuch bei KI-Forschern und -Unternehmern in Heilbronn, wie das Bistum am Freitag mitteilte. 

Franziska Kirchert erklärt Bischof Dr. Klaus Krämer in der Ausstellung in den IPAI-Spaces, wie mit Hilfe eines Roboterarms ein Kunstwerk entstanden ist / © Guzy (Diözese Rottenburg-Stuttgart)
Franziska Kirchert erklärt Bischof Dr. Klaus Krämer in der Ausstellung in den IPAI-Spaces, wie mit Hilfe eines Roboterarms ein Kunstwerk entstanden ist / © Guzy ( Diözese Rottenburg-Stuttgart )

Künstliche Intelligenz könne menschliche Empathie, aber auch Transzendenz oder eine Beziehung zu Gott nur simulieren und zwischenmenschlichen Kontakt nicht ersetzen. Den Einsatz von KI in der Beichte könne er sich daher nicht vorstellen.

Neue Technik mit vielen Vorteilen

Gleichwohl gebe es Vorteile der neuen Technik. Der Bischof des katholischen Bistums Rottenburg-Stuttgart nannte die Finanzverwaltung als Beispiel für ein mögliches künftiges Einsatzfeld. Er erwähnte auch seine persönlichen Erfahrungen mit Übersetzungsprogrammen, deren Qualität immer besser geworden sei. 

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © Gorodenkoff (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © Gorodenkoff ( shutterstock )

Dass der neue Papst Leo XIV. sich zu KI geäußert hat, habe ihn gefreut, so Krämer. Denn durch KI werde die Menschheit vor neue Herausforderungen gestellt. Dabei sei es wichtig, nicht auf KI-generierte Manipulationen hereinzufallen, sagte er.

Nach Angaben der Stadt Heilbronn entsteht ein Firmen- und Forschernetzwerk im örtlichen Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI).

Bistum Rottenburg-Stuttgart

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist mit rund 1,57 Millionen Katholiken Deutschlands drittgrößtes Bistum. Es umfasst Württemberg. Während das früher zum Habsburgerreich zählende Oberschwaben bis heute katholisch geprägt ist, ist in und um Stuttgart traditionell der Protestantismus stark.

Diözese Rottenburg-Stuttgart (dpa)
Diözese Rottenburg-Stuttgart / ( dpa )
Quelle:
KNA