Bischof Jung reagiert auf Münchner Missbrauchsgutachten

Systemisches Versagen der Kirche

Der Würzburger Bischof Franz Jung hat als erster bayerischer Bischof nach Kardinal Reinhard Marx auf das Münchner Missbrauchsgutachten reagiert. Im Fokus stünden nun die noch lebenden Verantwortungsträger, erklärte Jung.

Münchner Missbrauchsgutachten / © Sven Hoppe (dpa)
Münchner Missbrauchsgutachten / © Sven Hoppe ( dpa )

"An ihnen ist es, sich zu den dargestellten Vorgängen zu verhalten und sich ihrer damit einhergehenden persönlichen Verantwortung zu stellen." Der Bischof erinnerte zuerst an das Leid der Betroffenen. "Hinter den Zeilen stecken Schicksale von Betroffenen, die für ihr Leben gezeichnet sind."

Systemisches Versagen der Kirche

Bischof Jung (DR)
Bischof Jung / ( DR )

In dem Gutachten werde das systemische Versagen von Kirche einmal mehr beschrieben, so Jung weiter. Es sei davon auszugehen, dass die geschilderten Sachverhalte sich in allen deutschen Diözesen bei der Aufarbeitung der Verbrechen sexuellen Missbrauchs in der einen oder anderen Weise wiederfinden würden. "Institutionen- und Täterschutz standen vor der Sorge um das Wohl der Betroffenen sexuellen Missbrauchs. Das ist die erschreckende Bilanz auch dieser Studie."

Synodaler Weg als Hoffnung

Zudem verwies der Bischof auf die Reformdebatte, den Synodalen Weg. Viele Hinweise zur Veränderung des Systems Kirche gerade im Hinblick auf Macht, kirchliche Sexuallehre und Schutz von vulnerablen Personen würden dort diskutiert.

Quelle:
KNA